Wertvolle Juwelen, antike Möbel, chinesisches Porzellan: Die persönlichen Schätze von Brooke Astor, der vor fünf Jahren gestorbenen „Grande Dame“ New Yorks, sind für fast 19 Millionen Dollar versteigert worden.
Rund 95 Prozent der mehr als 900 Einzelstücke seien bei der Grossveranstaltung am Montag und Dienstag in New York verkauft worden, teilte das Auktionshaus Sotheby’s mit. Die Schätze stammten aus Astors Wohnung an der schicken Park Avenue in Manhattan und aus ihrem Wochenendhaus „Holy Hill“ in Westchester, einem Vorort von New York.
Teuerstes Stück war ein Bild des Malers John Frederick Lewis aus dem Jahr 1868, das einen Mann mit Turban zeigt. Es kam für fast 1,6 Millionen Dollar unter den Hammer. Ein Platinring mit einem rechteckigen Smaragd und vier kleinen Diamanten erzielte rund 1,2 Millionen Dollar. Die Einnahmen aus der Auktion kommen unter anderem mehreren New Yorker Bibliotheken und dem Metropolitan Museum zugute.
Astor hatte bereits zu Lebzeiten fast 200 Millionen Dollar für wohltätige Zwecke gespendet. Die Mäzenin und Gesellschaftsdame, die 2007 im Alter von 105 Jahren gestorben war, galt als eine der grosszügigsten Wohltäterinnen New Yorks.
In edlem Stoff gekleidet
Die inoffizielle „First Lady“ der Stadt hatte es sich zur Pflicht gemacht, alle von ihr bedachten Einrichtungen selbst zu besuchen. In feinstem Outfit, mit Hut, Handschuhen und Perlenkette liess sie sich in ihrer weissen Limousine auch in die dunklen Ecken der Stadt chauffieren und besuchte Arme und Hilfsbedürftige.
Das Geld stammte aus dem Erbe ihres dritten Mannes, dem 1959 an einem Herzinfarkt gestorbenen Multimillionär Vincent Astor. Astors Sohn Anthony Marshall war vor drei Jahren in einem aufsehenerregenden Prozess verurteilt worden, weil er die Alzheimer-Krankheit seiner Mutter ausgenutzt haben soll, um sich fast 200 Millionen Dollar von ihr zu erschleichen.