Samoa und Tokelau haben zum Jahresende im wahrsten Sinne des Wortes Zeitgeschichte geschrieben. Der Pazifik-Inselstaat und die zu Neuseeland gehörenden Atolle sind am Donnerstag um Mitternacht MEZ) virtuell über die Datumsgrenze nach Westen gesprungen.
Sie haben ihre Uhren auf einen Schlag um 24 Stunden vorgestellt. „Wir springen durch die schwindenden Schatten der Nacht über die Zeit, um einen neuen Tag einzuläuten, Samstag, den 31. Dezember“, sagte Regierungschef Tuilaepa Sailele Malielegaoi bei einer Zeremonie im Gebetshaus der Regierung in der Hauptstadt Apia.
Um Punkt Mitternacht sangen rund 500 Anwesende im Gebetshaus der Regierung die Nationalhymne, wie Ronald Kubik, Chef-Fotograf des Regierungschefs, berichtete.
Bei der mitternächtlichen Veranstaltung ging es nach Angaben von Kubik ausgelassen zu. Die Polizeikapelle war im Einsatz, um Mitternacht läuteten die Kirchenglocken und in der Stadt heulten die Sirenen. Zur Feier des Ereignisses gab es neben Tee und Kaffee auch Cocorisa, einen typisch samoanischen Pudding aus Kakao und Reis.
Handel erleichtert
Mit der Umstellung sprang Samoa direkt von dem 29. auf den 31. Dezember – der Freitag fiel aus. Damit gehören die gut 190’000 Einwohner Silvester zu den ersten, die das neue Jahr begrüssen (um 11.00 MEZ). Tokelau mit rund 1500 Einwohnern liegt rund 500 Kilometer nördlich und unterhält enge Verbindungen zu Samoa.
Samoa hat sich zu dem Schritt entschlossen, um in dieselbe Zeitzone zu rücken wie seine Haupthandelspartner in Australien und Neuseeland. Die liegen seit jeher auf der westlichen Seite der Datumsgrenze.
„Unternehmen haben jetzt fünf gemeinsame Wochentage, um Geschäfte mit den Partnern in Neuseeland und Australien zu machen“, sagte der Regierungschef. „Diese Chancen sind euch nun gegeben worden. Packt sie mit aller Kraft und sorgt dafür, dass dies Samoa viele Segnungen bringt, und macht. Gott sei Samoa gnädig“.