Alt Bundesrat Samuel Schmid präsidiert neu die Disziplinarkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die den Dopingskandal um die Olympischen Spiele in Sotschi 2014 untersucht.
Der 69-jährige Berner, bereits Mitglied der Ethik-Kommission, die über die olympischen Verhaltensregeln wacht und bei Verstössen Ermittlungen aufnimmt, tritt die Nachfolge des Franzosen Guy Canivet an. Wie der IOC-Sprecher Mark Adams in Lausanne sagte, erklärte der ehemalige französische Verfassungsrichter aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt. Der Rückzug Canivets erfolgt kurz vor der Veröffentlichung des zweiten Teils des McLarens-Reports der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) am Freitag.
Samuel Schmid ist von Beruf Jurist und amtete während seiner Zeit als Bundesrat auch als Sportminister.
Das IOC will den «Fall Russland» mit zwei separaten Untersuchungen durchleuchten. Die nun von Schmid geführte Kommission will in Zusammenarbeit mit Richard McLaren, dem Chefermittler der WADA, sowie einer russischen Kommission unter der Leitung des IOC-Ehrenmitglieds Witali Smirnow prüfen, inwieweit die russische Regierung in das Dopingsystem des Gastgebers rund um die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi involviert gewesen ist.
Eine weitere Kommission wird vom Neuenburger Juristen und IOC-Mitglied Denis Oswald geleitet. Sie beschäftigt sich mit der Manipulation von Dopingproben russischer Athleten während der Spiele in Sotschi.