Neben dem neuen Verwaltungsrat hat die in die roten Zahlen geratene Weleda-Gruppe auch einen neuen Geschäftsführer: Der 56-jährige deutschen Diplom-Kaufmann und Unternehmensberater Ralph Heinisch soll das Unternehmen wieder auf Kurs bringen.
Der neue CEO sei auf die Restrukturierung und den Aufbau von Unternehmen spezialisiert, heisst es in einer Mitteilung der auf Naturkosmetik und anthroposophische Heilmittel spezialisierten Weleda-Gruppe mit Sitz in Basel. Heinisch tritt seinen neuen Posten am 1. April an.
Für die operative Führung des 1921 gegründeten Unternehmens war in den letzten Monaten Peter Braun zuständig gewesen, der in der Geschäftsleitung den Bereich Arzneimittel leitet. Braun hatte im Januar nach dem Rücktritt von CEO Patrick Sirdey interimistisch dessen Aufgaben übernommen.
Ausserdem verlässt per Ende März Finanzchef Patrick Kerstling das Unternehmen „im beiderseitigen Einvernehmen“, wie es im Communiqué heisst. Bis zur definitiven Nachfolgeregelung ist für die Finanzen der externe Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer Heinz Stübi zuständig.
Mit neuen Köpfen zum Turnaround
Weleda hat letzten Freitag auch den gesamten Verwaltungsrat ausgewechselt. Strategisch am Ruder sind nun Vertreter der beiden Hauptaktionäre Ida-Wegmann-Klinik und Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft. Neuer Verwaltungsratspräsident ist Peter Mackay.
Weleda strebt nach zwei Jahren mit roten Zahlen mit neuen Köpfen den Turnaround an. Der neue Verwaltungsratspräsident will die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens kurzfristig verbessern und es nachhaltig in eine solide Ertragslage zurückführen.
Weleda rechnet für das Geschäftsjahr 2011 bei einem Umsatz von rund 380 Mio. Fr. mit einem Verlust von rund 10 Mio. Franken. Schon im Vorjahr hatte die Gruppe bei einem Umsatz von 385,3 Mio. Fr. einen Verlust von 4,7 Mio. Fr. verbuchen müssen.
Die Weleda-Gruppe beschäftigt weltweit gegen 2000 Mitarbeitende. Das Sortiment umfasst mehrere Tausend Arzneimittel und über 100 Naturkosmetikprodukte.