Sanierung der Kaserne Basel in Grossratskommissionen umstritten

Der Umbau des Hauptbaus der Kaserne Basel samt Öffnung zum Rhein ist in den vorberatenden Kommissionen des Grossen Rats auf Widerstand gestossen. Kommissionsminderheiten wollen den Ratschlag an die Regierung zurückweisen lassen.

Der Umbau des Hauptbaus der Kaserne Basel samt Öffnung zum Rhein ist in den vorberatenden Kommissionen des Grossen Rats auf Widerstand gestossen. Kommissionsminderheiten wollen den Ratschlag an die Regierung zurückweisen lassen.

Der vorgeschlagene Umbau des Hauptbaus sei «weder Fisch noch Vogel», heisst es in dem am Freitag dem Parlament überwiesenen Bericht einer Minderheit der Bau- und Raumplanungskommission (BRK). Das Projekt sei widersprüchlich, konzeptionell nicht überzeugend, baulich unbefriedigend, räumlich verschwenderisch und zu teuer.

Der Umbau schaffe die gewünschte Verbindung zwischen Rheinufer und Kasernenplatz nicht. In der Bildungs- und Kulturkommission (BKK) stiess das geplante Nutzungskonzept als Kultur- und Kreativzentrum auf Widerstand, wie dem Mitbericht zu entnehmen ist. Dessen Notwendigkeit wird von einer Minderheit angezweifelt.

Eine Mehrheit der BRK sieht dagegen mit dem Ratschlag den Zweck des Sanierungs- und Neubauprojekts erreicht. Mit der Öffnung zum Rhein werde das Kleinbasel als Lebensraum aufgewertet, heisst es in deren Bericht. Der geplante Umbau sei ein guter und zukunftsweisender Kompromiss, zumal es keine gangbaren Alternativen geben würde.

Das Projekt mache zudem einen vielfältigen Nutzungsmix möglich. Das relativ offen formulierte Konzept erlaube es gemäss Mehrheit der BKK zudem der Politik, nachträglich Einfluss auf die weitere Entwicklung zu nehmen. Die Kommissionsmehrheiten stellen sich – nach «kritischer» Prüfung – auch hinter die vorgesehenen Kosten.

Für den Umbau sprachen sich in den Kommissionen jeweils die Vertretenden von SP, GLP, CVP und des Grünen-Bündnisses aus. Den Minderheiten gehörten die Politikerinnen und Politiker von SVP, FDP und LDP an. Die Verhältnisse lagen gemäss den Berichten jeweils bei acht zu fünf Mitgliedern.

Kosten von knapp 45 Millionen Franken

Umgebaut werde soll die Kaserne gemäss Ratschlag nach Plänen des Basler Architekturbüros Focketyn del Rio, das 2013 den Wettbewerb gewonnen hatte. Das Projekt sieht rheinseits eine neue dreigeschossige Eingangshalle vor. Zwei neue Beton-Treppenhäuser sollen den Bau flexibler nutzbar und gleichzeitig stabiler machen.

Eingeplant ist eine grosse Aula über jener Eingangshalle. Neben kulturellen und kreativwirtschaftlichen Nutzungen sollen auch die Bedürfnisse der Quartierbevölkerung berücksichtigt werden. Im Übrigen soll die Kaserne trotz des tief greifenden inneren Umbaus aus Denkmalschutz-Gründen aussen nur wenig verändert werden.

Die Gesamtsanierung des 1863 erstellten Kaserne-Hauptbaus und dessen Umbau erfordern laut Ratschlag Investitionen von 39,9 Millionen Franken. Für den auf 3,7 Millionen veranschlagten Abbruch des Zwischentrakts hatte der Grosse Rat bereits 5 Millionen bewilligt.

Da auf dem Kasernenplatz auch während der Bauzeit das Basel Tattoo und die Herbstmesse stattfinden können sollen, müssen Baulogistik, Baustelleneinrichtung und Schutzmassnahmen angepasst werden. Das bedeutet einen Zusatzaufwand von gut 3 Millionen Franken. Weitere 1,25 Millionen Franken sind für Einrichtungen und Mobiliar vorgesehen.

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