Der erzkonservative Ex-Senator Rick Santorum hat mit einem Doppelsieg bei den US-Vorwahlen seinen Anspruch auf die Präsidentschaftskandidatur unterstrichen. Der Republikaner setzte sich am Dienstag bei den parteiinternen Abstimmungen in den Südstaaten Mississippi und Alabama durch.
In einem selten knappen Rennen verwies der 53-Jährige den Ex-Parlamentspräsidenten Newt Gingrich sowie den Multimillionär Mitt Romney auf die Plätze. Beide erlebten an dem Wahltag nach Expertenmeinung eine herbe Enttäuschung.
Santorum kam in Mississippi nach Auszählung fast aller Stimmen auf 33 Prozent. Gingrich erzielte 31 Prozent und Romney 30. Mit lediglich 4 Prozent war der Kongressabgeordnete Ron Paul weit abgeschlagen.
Auch in Alabama war das Rennen sehr eng. Dort bekam Santorum nach Auszählung fast aller abgegebenen Wahlzettel 35 Prozent. Gingrich und Romney wählten jeweils 29 Prozent. Paul kam hier lediglich auf 5 Prozent.
Punkten konnte Romney dagegen in Hawaii und Amerikanisch-Samoa. In Hawaii lag er nach Auszählung fast aller Stimmen bei 45 Prozent. Ihm folgten Santorum mit 25 Prozent und Paul mit 19 Prozent.
Santorum siegessicher
Santorum gab sich nach erneutem Erfolg zuversichtlich, im Kampf um die Kandidatur fürs Weisse Haus gegen den haushohen Favoriten Romney siegen zu können. „Wir werden die Nominierung gewinnen“, rief er seinen Unterstützern bei einer Siegesrede in Lafayette (Louisiana) zu. Er sei zwar der Aussenseiter, könne aber den Wahrscheinlichkeiten trotzen.
Romney hatte gehofft, bei der Wahl in den beiden Staaten beweisen zu können, auch in konservativen Staaten gewinnen zu können. Mit Santorums Sieg wächst zugleich der Druck auf Gingrich, konservative Wähler hinter sich versammeln zu können.
Gingrich hatte gehofft, zumindest eine der beiden Wahlen im tiefen Süden mit seinem „Heimvorteil“ für sich entscheiden zu können. Der 68-Jährige ist selbst Südstaatler, hat aber bislang lediglich in seinem Heimatstaat Georgia sowie in South Carolina gewonnen.
Durch die Niederlagen in Alabama und Mississippi läuft er laut Fachleuten Gefahr, dass seine Geldgeber abspringen und er aufgeben muss. In einer Rede am Abend kündigte er jedoch an, bis zum Schluss im Rennen zu bleiben: „Wir brauchen jemanden, der mit Obama debattieren kann“, und derjenige sei er.