Santos warnt FARC-Rebellen vor Scheitern von Friedensprozess

Zwei Tage nach einem blutigen Angriff auf die Armee hat Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos die FARC-Rebellen vor einem Scheitern des Friedensprozesses gewarnt. «Unsere Geduld geht zu Ende», sagte Santos am Freitag.

Kolumbiens Präsident verurteilt den letzten FARC-Angriff (Bild: sda)

Zwei Tage nach einem blutigen Angriff auf die Armee hat Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos die FARC-Rebellen vor einem Scheitern des Friedensprozesses gewarnt. «Unsere Geduld geht zu Ende», sagte Santos am Freitag.

Die Rebellen müssten nun «mit Taten und nicht mit Worten beweisen», dass sie Frieden wollten. Zugleich kündigte Santos eine Fortsetzung der Friedensgespräche an.

Am Mittwoch hatten FARC-Kämpfer bei einem Überfall in einer entlegenen Gegend im Westen des Landes elf Soldaten getötet. Es war der blutigste Angriff seit Beginn der Verhandlungen vor mehr als zwei Jahren.

Die FARC hatte im Dezember einen einseitigen Waffenstillstand ausgerufen, um die Friedensgespräche mit der Regierung zu erleichtern, die seit November 2012 in der kubanischen Hauptstadt Havanna laufen.

Santos setzte daraufhin im März seinerseits die Luftangriffe auf die Rebellengruppe für zunächst 30 Tage aus. Diese Frist verlängerte er kürzlich um weitere 30 Tage bis Mitte Mai. Nach dem Angriff von Mittwoch ordnete er jedoch an, die Angriffe wieder aufzunehmen.

USA: Angriff «brutale Attacke»

Die US-Regierung verurteilte den Angriff am Freitag als «brutale Attacke». Es handle sich um eine «direkte Verletzung der einseitigen Waffenruhe», zu der die FARC-Rebellen sich bekannt hätten, erklärte Aussenamtssprecherin Marie Harf in Washington.

Zugleich sicherte sie der kolumbianischen Regierung die weitere Unterstützung der USA bei den Bemühungen zu, «den 50-jährigen Konflikt des Landes zu lösen». Es müsse bald eine Einigung geben, «um allen Kolumbianern Frieden zu bringen», erklärte Harf.

Längster bewaffneter Konflikt Südamerikas

Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) kämpfen seit dem Jahr 1964 gegen Grossgrundbesitzer und die kolumbianische Regierung. Amtlichen Angaben zufolge wurden in dem längsten bewaffneten Konflikt Lateinamerikas etwa 220’000 Menschen getötet.

Bei den Verhandlungen in Havanna zur Beendigung des Konflikts wurden bereits mehrere Kapitel erfolgreich abgeschlossen, bei den schwierigsten Fragen gelang bisher aber keine Einigung.

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