Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos will das Preisgeld für den Friedensnobelpreis den Opfern des Konflikts im Land spenden. Nach einem Gespräch mit seiner Familie beschloss er, die umgerechnet rund 908’000 Franken den Opfern zur Verfügung zu stellen.
Das sagte Santos am Sonntag nach einem Gottesdienst für Bürgerkriegsopfer in Bojaya im Nordwesten des Landes. «Der Friedensnobelpreis gehört den Kolumbianern, vor allem jenen, die im Krieg gelitten haben», schrieb der Staatschef auf Twitter.
Santos war am Freitag für seinen Einsatz für einen Friedensschluss mit der Guerillaorganisation FARC nach mehr als 50 Jahren Bürgerkrieg mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.
Der kolumbianische Präsident hatte in jahrelangen Verhandlungen einen Friedensvertrag mit der FARC-Guerilla ausgehandelt, allerdings war dieser am vergangenen Sonntag in einer Volksabstimmung mit einer knappen Mehrheit von der Bevölkerung abgelehnt worden.
Die FARC hatte 1964 im Kampf gegen Grossgrundbesitzer und die Regierung zu den Waffen gegriffen. Im Konflikt waren neben der Armee auch andere linke Guerillagruppen, rechte Paramilitärs und die Drogenmafia verwickelt. Insgesamt wurden in dem mehr als ein halbes Jahrhundert währenden Konflikt mehr als 260’000 Menschen getötet.