Sanya-Richards Ross und Ezekiel Kemboi sicherten sich am dritten Tag der Leichtathletik-Wettkämpfe in London die Olympiasiege auf der Bahn.
Über 400 m der Frauen holte sich die Amerikanerin Sanya Richards-Ross die lang ersehnte Goldmedaille. Die langjährige Dominatorin über 400 m, die in den letzten Jahren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, siegte vor der Britin Christine Ohuruogu, der Olympiasiegerin von Peking 2008. 40 m vor dem Ziel lag Richards-Ross noch an dritter Stelle. Ihr Steigerungslauf führte an Weltmeisterin Amantle Montsho aus Botswana vorbei zu einer starken Siegerzeit von 49,55 Sekunden.
Im 3000-m-Steeple-Lauf der Männer triumphierte der Weltmeister Ezekiel Kemboi aus Kenia. Der 30-Jährige feierte in 8:18,56 Minuten einen überlegenen Sieg vor dem Franzosen Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Fr). Für Kemboi war es bereits der zweite Olympiasieg, nachdem er bereits 2004 in Athen triumphiert hatte. Benjamin Kiplagat, einer der Mitfavoriten, stürzte eine halbe Runde vor dem Ziel und wurde Letzter.
Die erste Goldmedaille des Tages hatte sich am Morgen im Marathon der Frauen Tiki Gelana aus Äthiopien gesichert. Maja Neuenschwander beendet ihren ersten olympischen Marathon im 53. Rang. Für die Schweizerin stand nach 42,195 km die Zeit von 2:34:50 Stunden zu Buche. Die 32-jährige Berner Gymnasiallehrerin kam zwar nicht an ihre Bestzeit (2:31:56) heran, vermochte sich rangmässig im Rennen aber laufend zu steigern. Bei Halbzeit war sie noch im 77. Rang klassiert gewesen.
Gold sicherte sich in olympischer Rekordzeit von 2:23:07 Stunden die Äthiopierin Tiki Gelana. Die 24-Jährige verschärfte einen Kilometer vor dem Ziel das Tempo und führte so die Entscheidung zu ihren Gunsten herbei. Ihre letzten Verfolgerinnen, die Kenianerin Priscah Jeptoo (2.) und die Russin Tatjana Petrowa (3.), mussten abreissen lassen. Kenia muss damit weiterhin auf die erste olympische Goldmedaille im Frauen-Marathon warten.
Weitere Goldmedaillen sicherten sich die kasachische Dreispringerin Olga Rypakowa, die 14,98 m sprang, und der ungarischen Hammerwerfer Krisztian Pars (80,59).