Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy bleibt in der Bettencourt-Affäre um den Vorwurf der illegalen Wahlkampffinanzierung unter Druck: Das Berufungsgericht in Bordeaux wies am Dienstag die Beschwerden von Sarkozy und weiteren Beschuldigten ab.
Dies teilte Anwalt Nicolas Huc-Morel mit. Das Gericht habe im Prinzip «die Gesamtheit des Verfahrens» für gültig erklärt, sagte er vor Journalisten. Gegen Sarkozy läuft in dem Fall ein Ermittlungsverfahren.
Nach Angaben des Anwalts billigte das Gericht insbesondere das medizinische Gutachten zur Demenz der heute 90-jährigen L’Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt.
Wegen des Gutachtens wird Sarkozy und weiteren Beschuldigten vorgeworfen, sie hätten die Schwäche der alten Dame ausgenutzt. Der konservative Ex-Präsident und weitere Beschuldigte hatten die Annullierung des Gutachtens beantragt.
Untersuchungsrichter werfen Sarkozy vor, Bettencourt für seinen Präsidentschaftswahlkampf des Jahres 2007 illegale Spenden aus der Tasche gezogen haben. Dem Ex-Präsidenten, der ein politisches Comeback nicht ausschliesst, droht deshalb womöglich ein Prozess.