Am 3. Mai läuft zum letzten Mal die Late Night Show mit Harald Schmidt, wie der Sender Sat.1 am Mittwoch mitteilte. Wegen mieser Zuschauerzahlen ist „Dirty Harry“ den Quotentod gestorben.
Schmidt liess sich in einer Pressemitteilung von Sat.1 nur mit einem Wort zum Ende seiner Show zitieren: „Schade“. Obwohl die Einschaltquoten schon länger enttäuschend waren, scheint ihn und seinen Produzenten und Freund Fred Kogel die Absetzung überrascht zu haben.
Denn Kogel liess in der Presseerklärung unverhohlene Enttäuschung über die Ungeduld bei Sat.1 durchblicken. „Eine tägliche Late Night Show braucht entsprechende Rahmenbedingungen und vor allem Zeit“, liess er sich zitieren.
Zeit, die Sat.1-Geschäftsführer Joachim Kosack Schmidt nicht mehr geben wollte. Kosack steht seit Oktober an der Spitze des Senders, er übernahm Sat.1 erst nach der Verpflichtung des von der ARD zurückgekehrten Schmidt.
Persönlich sei Schmidt für ihn „Late Night der Extraklasse“, erklärte Kosack. „Doch auch die Erhöhung der wöchentlichen Frequenz auf drei Ausgaben hat die Fangemeinde leider nicht ausreichend erweitern können.“
Erfolgreiches Kapitel
Damit endet das erfolgreichste Kapitel einer Late-Night-Show nach US-Vorbild in Deutschland. Schmidt hatte diese zunächst von 1995 bis 2003 bei Sat.1 etabliert und dabei eine grosse Fangemeinde. Danach wechselte er Ende 2004 zur ARD. Zunächst alleine, später zusammen mit Komiker Oliver Pocher und danach wieder alleine blieb Schmidt bis vor gut einem Jahr im Ersten.
Doch schon in der ARD erlebte Schmidt das Phänomen, das sich nun bei Sat.1 wiederholte: Immer weniger Menschen fanden Gefallen an den Sprüchen des Zynikers.
Nach Angaben des Internet-Fachdienstes quotenmeter.de erreichte Schmidt im vergangenen Jahr noch im Schnitt 780’000 Zuschauer pro Sendung, in diesem Jahr sank die Zuschauerzahl auf im Schnitt 680’000. In der werberelevanten Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen schrumpfte die Einschaltquote von 7,7 Prozent auf 6,6 Prozent.