Medienberichte über ausstehende Lohnzahlungen bei Sauber schrecken vor dem Saisonstart der Formel 1 auf. Die Mehrheit der Angestellten des Hinwiler Rennstalls hat den Februar-Lohn noch nicht erhalten.
Der Grund für den finanziellen Engpass bei Sauber liegt nicht allein im Fehlen eines Hauptsponsors. Der Verzug mit der Auszahlung der Löhne hängt auch damit zusammen, dass das Formula One Management (FOM) die den Teams zustehenden Prämien nur in den Monaten Februar bis November überweist.
Im Dezember und im Januar hingegen stockt von Seiten des für die kommerziellen Belange zuständigen FOM der Geldfluss. Für Rennställe mit extrem dünner Kapitaldecke eine brisante Situation, zumal gerade im letzten und im ersten Monat eines Jahres die Kosten extrem hoch sind. Primär die Fertigstellung der Autos für die folgende Saison verschlingt immense Summen.
«Zwei Drittel unserer Angestellten haben den Februar-Lohn noch nicht erhalten», sagte Saubers Kommunikationschef Robert Höpoltseder am Dienstag gegenüber SRF. Zwar müsse man um die Existenz der Schweizer Formel-1-Equipe derzeit nicht bangen, die Zeiten seien jedoch wie in den vergangenen Jahren sehr, sehr schwierig.
Saubers Teamchefin Monisha Kaltenborn geht davon aus, in Kürze eine Lösung präsentieren zu können. Den Optimismus hat die Österreicherin auf jeden Fall nicht verloren. «Wir werden auch die aktuellen Probleme in den Griff bekommen und uns aus dieser misslichen Situation befreien», sagte Kaltenborn gegenüber dem «Blick».
Die neue Formel-1-Saison, bereits die 24. für das Team Sauber, beginnt am 20. März in Melbourne. Auch die Vorbereitung auf den ersten Grand Prix des Jahres sei vom finanziellen Engpass betroffen, so Höpoltseder. Derzeit geht man in Hinwil jedoch davon aus, in Australien planmässig am Start zu sein.