Das saudiarabische Kabinett hat in der Nacht zu Dienstag einen ambitionierten Plan für den Umbau der Wirtschaft gebilligt. Das Reformprojekt soll die Abhängigkeit des Königreichs vom Ölsektor verringern, die Staatsausgaben drosseln und den Privatsektor ankurbeln.
Um ihre Ziele zu erreichen, will die Regierung in den kommenden fünf Jahren umgerechnet rund 63 Milliarden Euro investieren, sagte der zuständige Minister Mohammed al-Scheich nach dem Kabinettsbeschluss in Dschidda.
Treibende Kraft hinter dem so genannten Nationalen Transformationsprogramm 2020 (NTP) ist der 30-jährige Vize-Kronprinz Mohammed bin Salman, der die Grundzüge des Reformprojekts im April vorgestellt hatte.
Der Kabinettsbeschluss vom Dienstag soll 543 einzelne Initiativen in Gang bringen, in deren Umsetzung 24 staatliche Behörden eingebunden sein sollen. Die Staatsausgaben sollen bis 2020 um 40 Prozent sinken, es sollen bis dahin rund 450’000 neue Arbeitsplätze ausserhalb des öffentlichen Sektors entstehen.
Saudi-Arabien sieht sich mit sinkenden Öleinnahmen und einer rasch wachsenden Bevölkerung konfrontiert, von der mehr als die Hälfte jünger ist als 25 Jahre.