Die drei SBB-Bahnhöfe Koblenz, Bad Zurzach und Döttingen im unteren Aaretal im Kanton Aargau werden modernisiert. Im kommenden Jahr werden auch die Stellwerke automatisiert. Nach einem Bahnunglück in Döttingen forderte die Unfalluntersuchungsstelle des Bundes die SBB zum Handeln auf.
Die neuen Perronanlagen an den drei Bahnhöfen werden einen stufenfreien Zugang zum Gleis und einen ebenerdigen Einstieg in den Zug ermöglichen, wie die SBB am Dienstag mitteilte. Diese Bauarbeiten dauern bis Ende des kommenden Jahres.
Der Bahnhof Koblenz wird mit einer neuen Personenunterführung sowie einem neuen Mittelperron ausgestattet. Zudem erweitert die SBB die Doppelspur Richtung Klingnau.
Am Bahnhof Bad Zurzach erstellt die SBB ein Aussenperron und eine Personenunterführung. Ausserdem wird die Buswendeschlaufe angepasst. Der Schuppen am Bahnhof bleibt aus denkmalschützerischen Gründen stehen.
Am Döttinger Bahnhof passt die SBB das Aussenperron und den Treppenabgang zur Unterführung an. Die nicht mehr benutzten Anschlussgleise werden entfernt, wie die SBB weiter mitteilte.
Automatisierung der Stellwerke
Die Stellwerke der drei Bahnhöfe im unteren Aaretal werden automatisiert. Die Stellwerke werden derzeit vor Ort gesteuert. Die der Gleis- und Signalanlagen handelt es sich um alte Anlagen wie sie in den 1950er und 1960er Jahren üblich waren.
Nach einem Bahnunglück im August 2011 in Döttingen hatte die Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe (UUS) der SBB empfohlen, umgehend ein „zeitgemässes Zugsicherungssystem“ einzubauen.
Die SBB hatte nach eigenen Angaben bereits einen Monat zuvor beim Bund ein Projekt zur Erneuerung dieser Stellwerke eingereicht. Die Arbeiten werden nun im kommenden Jahr von Juni bis November ausgeführt. Die Stellwerke werden ab Dezember 2013 von Zürich Flughafen aus gesteuert, später von der Betriebszentrale in Olten SO.
Bahnkollision bei Döttingen
Im Bahnhof Döttingen hatte sich am 8. August 2011 kurz nach dem Mittag eine seitliche Kollision zwischen einem SBB-Regionalzug und einer entgegenkommenden Güterlokomotive ereignet. 16 Personen wurden leicht verletzt. Es entstand ein Sachschaden von einer Million Franken.
Bei der Wegfahrt aus dem Bahnhof Döttingen hatte der Lokomotivführer des SBB-Regionalzuges der S-Bahnlinie 27 von Baden nach Waldshut im grenznahen Waldshut ein rotes Signal überfahren.
Gemäss Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach gilt menschliches Versagen als Unfallursache. Beim Unglück spielte jedoch auch die Sicherungstechnik eine Rolle.
Während der Erneuerung der Stellwerke verkehren im kommenden Jahr von Juni bis November Ersatzbusse zwischen Rekingen, Koblenz und Döttingen. Die Bahnverbindung von Koblenz nach Waldshut bleibt bestehen. Die Gesamtkosten der Modernisierungsarbeiten belaufen sich gemäss SBB auf rund 56 Millionen