Der neue Bahnhof Liestal soll aus einem 15 und einem 25 Meter hohen Backsteingebäude bestehen, wie das am Montag vorgestellte Siegerprojekt vorsieht. Die SBB wollen in die beidem Gebäude 35 Millionen Franken investieren. Der Bau soll parallel zum Gleisausbau bis ins Jahr 2025 erfolgen.
Für die Wahl des Siegerprojekts «Le Mur du Quai» habe die gelungene Ensemble-Entwicklung und der überzeugende Entwurf eines modernen Bahnhofgebäude den Ausschlag gegeben, hiess es bei der Präsentation in Liestal. Für den Wettbewerb waren 34 Bewerbungen eingegangen, woraus sechs Architekturbüros für die Teilnahme selektiert wurden.
Neben Aufenthaltsmöglichkeiten sind im flacheren Bahnhofgebäude auch Flächen für Dienstleistungen, Verkauf und Wohnungen geplant. Im zweiten Gebäude sollen Verkaufs- und Dienstleistungsflächen entstehen. Die beiden Gebäude werden mit einem horizontalen Übergang verbunden, in dem etwa Veloparkplätze untergebracht werden könnten.
Quartierplan folgt Ende Mai
Konzipiert hat das Siegerprojekt das Architekturbüro Burkard Meyer Architekten aus Baden. Das Büro realisierte in der Vergangenheit unter anderem das mehrfach preisgekrönte Berufungsbildungszentrum BBB in Baden. Zu seinem Portfolio gehören auch der WestLink Tower und Kubus in Zürich sowie das neue Fussballstadion Torfeld Süd in Aarau.
Der Bau des 25 Meter hohen Bürogebäudes (3700 m2) und des neuen Bahnhofs (5100 m2) soll zwischen 2023 und 2025 zusammen mit der Schienenentflechtung im Bahnhof Liestal erfolgen. Die SBB wollen 35 Millionen Franken in die beiden Gebäude investieren. Ende Mai wird der Quartierplan aufgelegt, wie es weiter hiess.
Ebenfalls geplant ist der Bau eines 57 Meter hohen weiteren Gebäudes mit einer Geschossfläche von 12’500 m2. Dazu ist gemäss SBB im Jahr 2017 ein Architekturwettbewerb vorgesehen. Das Gebäude könnte etwa dem Kanton Basel-Landschaft als Verwaltungsgebäude dienen. Der ursprünglich vorgesehene Bau bis 2020 sei hingegen nicht mehr realisierbar.
Von drei auf vier Spuren
Für die Entflechtung des Bahnhofs Liestal hat der Bundesrat im November gut 272 Millionen Franken im Rahmen der «Zukünftigen Entwicklung der Bahninfrastruktur» (ZEB) freigegeben. Geplant ist der Ausbau der Gleise und Perrons von drei auf vier Spuren. Die Gesamtkosten für den Vierspurausbau betragen gemäss SBB-Vorprojekt rund 340 Millionen Franken.
Mit diesem Ausbau sollen die Züge im Nadelöhr Basel-Olten künftig besser aneinander vorbei geführt werden. Ebenfalls vorgesehen ist der Bau eines Wendegleises für S-Bahn-Züge mit Endstation Liestal. Der Ausbau soll 2019 beginnen. In Betrieb gehen sollen die neuen Anlagen 2025.