SBB-Linie Bern-Freiburg wird schrittweise wiedereröffnet

Die von einem Erdrutsch verschüttete Bahnlinie Bern-Freiburg wird am Montagmorgen schrittweise wiedereröffnet. Als erste verkehrten ab zirka 10 Uhr Regionalzüge der BLS. Bis zum Mittag sollten auch wieder Regioexpress- und Intercity-Züge die Strecke befahren.

Bereits 2007 rutschte der Problemhang bei Flamatt (Archiv) (Bild: sda)

Die von einem Erdrutsch verschüttete Bahnlinie Bern-Freiburg wird am Montagmorgen schrittweise wiedereröffnet. Als erste verkehrten ab zirka 10 Uhr Regionalzüge der BLS. Bis zum Mittag sollten auch wieder Regioexpress- und Intercity-Züge die Strecke befahren.

Die Strecke war am Samstagabend bei Flamatt FR von Schlamm und Geröll bedeckt worden, der sich nach heftigem Regen von einem steilen Hang gelöst hatte. SBB-Sprecher Reto Schärli sagte am Montagmorgen auf Anfrage, dieses Erdreich habe man rasch entfernen können. Die Geleise hätten keinen Schaden genommen.

Viel mehr Zeit beansprucht habe es, den Steilhang auf der Grenze der Gemeinden Überstorf und Wünnewil-Flamatt FR zu säubern. Dort sind zum Schutz vor Steinschlag Palisaden und Netze im Hang verankert. Mit Hilfe eines Helikopters installierte eine Firma am Sonntag am Hang auch neue Palisaden.

Bei so extremen Wetterlagen wie in der Nacht zum Sonntag sei es «leider nicht zu vermeiden, dass einmal ein solches Ereignis passiert», sagte Schärli. Am Samstagabend regnete es im freiburgisch-bernischen Grenzgebiet entlang der Sense sehr stark.

Leute mussten evakuiert werden, zahlreiche Keller wurden geflutet, viele Hänge kamen ins Rutschen. Im Nachbarort von Flamatt, im bernischen Thörishaus, wurde eine 82-jährige Frau in einem kleinen Bach tot aufgefunden.

Ein Problemhang für die SBB

Der steile Hang oberhalb von Flamatt bereitet den SBB seit vielen Jahren Sorgen. Für 18 Millionen Franken hat die SBB kürzlich einen besonders steilen und hohen Abschnitt mit finanzieller Beteiligung des Kantons Freiburg und des Bundes teilweise abgetragen und mit Netzen und einem Alarmsystem gesichert.

Immer wieder kam es an diesem Hang zu Rutschungen und Steinschlägen und damit zu Betriebsunterbrüchen. Der Rutsch vom Samstagabend ereignete sich aber an einer Stelle etwas weiter in Richtung Bern.

Die SBB könne noch nicht sagen, ob sie auch an diesem Abschnitt des Hangs weitere Massnahmen ergreifen müsse, sagte Schärli dazu. «Man muss das sicher prüfen».

Gleis zwischen Zweisimmen und Montreux wieder frei

Auch das von einem Erdrutsch verschüttete Gleis der Bahnstrecke Montreux – Zweisimmen ist geräumt. Die Züge verkehren wieder planmässig. Die Bahnstrecke war seit Sonntag zwischen Chamby und Les Avants gesperrt gewesen.

Die Passagiere mussten zwischenzeitlich auf Ersatzbusse umsteigen. Am Montag um 9.45 Uhr war die Störung behoben. Die Züge der Montreux – Berner-Oberland-Bahn (MOB) rollen wieder nach Fahrplan.

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