Mitarbeitende der SBB und des öffentlichen Verkehrs sind noch mit herkömmlichen Generalabonnement- und Halbtax-Karten unterwegs. Dies wird vorderhand so bleiben. Sie erhalten den SwissPass erst, wenn alle Kundinnen und Kunden mit der roten Karte ausgestattet sind.
Kurt Schreiber, der Präsident von Pro Bahn Schweiz, zeigt sich über diese Tatsache sehr erstaunt. «Dass die SBB nicht in der Lage ist, ihren eigenen Mitarbeitenden die neuste Technik zu verkaufen, ist unverständlich», sagte er auf Anfrage. Dass die SBB nicht als Vorbild vorangehe, sei ein schlechtes Signal.
Peter Moor-Trevisan, der Präsident der Gewerkschaft des Fahrpersonals (SEV), glaubt kaum, dass die SBB-Mitarbeitenden traurig sind über die verspätete SwissPass-Einführung. «Es reisst sich wahrscheinlich keiner darum», witzelte er gegenüber der sda.
Der SwissPass-Skeptiker hat gar einen Gegenvorschlag bereit: «Alle Mitarbeitenden der SBB haben einen Badge. Ich fände es viel sinnvoller, wenn ihnen das Abonnement auf diesen Badge geladen würde.»
SBB-Mediensprecherin Franziska Frey schreibt dazu am Donnerstag auf Anfrage: «Die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs haben sich bewusst auf eine gestaffelte Einführung entschieden, bei welcher die Kunden erste Priorität haben.» Selbstverständlich folgten später auch die Mitarbeitenden.
Als möglichen Zeitpunkt, bis wann auch die Mitarbeitenden der ÖV-Branche mit der roten Karten unterwegs sind, gab Frey Ende 2017 an. «Die definitive Planung steht jedoch noch nicht.» Zuerst würden Ende 2016 die Modulabonnemente der Verbünde mobilis und unireso aus der Westschweiz ins System integriert.