SBB-Pläne für Zürich-München gefährden Laufental-Anbindung ab 2021

Engpässe im Bahnhof Basel SBB und Pläne für eine neue Verbindung Zürich-München stehen Baselbieter Wünschen für einen zusätzlichen stündlichen Laufental-Schnellzug im Weg. Dieser soll Anschlüsse in Basel sichern, die wegen weiträumigen Umstellungen ab 2021 bedroht sind.

Engpässe im Bahnhof Basel SBB und Pläne für eine neue Verbindung Zürich-München stehen Baselbieter Wünschen für einen zusätzlichen stündlichen Laufental-Schnellzug im Weg. Dieser soll Anschlüsse in Basel sichern, die wegen weiträumigen Umstellungen ab 2021 bedroht sind.

Baudirektorin Sabine Pegoraro beantwortete am Donnerstag eine gemeinsame Interpellation zweier Laufentaler Landratsmitglieder von FDP und SP. Diese hatten nach Negativschlagzeilen wegen der durchgesickerten Anschlussprobleme ein Statement der Regierung eingefordert. Vier Jahre Verschlechterung für das Laufental sei für die Regierung «unter keinen Umständen akzeptabel», hielt Pegoraro fest.

Die SBB wollen ab 2021 wegen einer Grossbaustelle in Lausanne den bisher zur vollen Stunde ab Basel ins Laufental fahrenden ICN um eine halbe Stunde verschieben. Damit aber dabei die Stundentakt-Anschlüsse nicht verloren gehen, fordere die Baselbieter Regierung von den SBB – unterstützt von den anderen Nordwestschweizer Kantonen – einen zusätzlichen Laufental-Schnellzug zur vollen Stunde.

Nadelöhr Basel SBB

Gemäss SBB und Bundesamt für Verkehr (BAV) zeichne sich inzwischen jedoch ein Problem beim Ausbau des Bahnknotens Basel SBB ab: Dort sei erst ab 2025 im Bahnhof Platz für einen zusätzlichen Laufental-Schnellzug. Die Regierung fordere deswegen nun, die Verschiebung der ICN um eine halbe Stunde erst 2025 vorzunehmen. Dies wiederum lehnen laut Pegoraro die SBB bisher ab.

Den SBB fehle überdies das Rollmaterial für Zusatzzüge wegen ihrer Pläne für Zürich-München ab 2021. Dass aber das Laufental wegen München «abgehängt» wird – «das kann’s nicht sein», entrüstete sich Pegoraro. Das Baselbiet bestehe darauf, dass die Anschlüsse nicht verschlechtert werden, egal wie die SBB dies bewerkstelligen.

Bei einer Sitzung mit SBB und BAV sei immerhin versprochen worden, dass der Doppelspurausbau im Laufental zwischen Duggingen und Grellingen komme. Wegen der Verzögerungen in Basel sei dies indes erst ab 2025 sinnvoll.

Dann könnte möglicherweise immerhin die vom Baselbiet geplante Vorfinanzierung unnötig werden, sagte Pegoraro. Dies sei dann der Fall, wenn der Bund das Projekt direkt bezahlt. Genaueres dazu wisse man wohl 2019.

S-Bahn-Viertelstundentakt nach 2035

Der alte Wunsch nach einem Viertelstundentakt der S-Bahn im Laufental sei weniger prioritär als die Schnellzug-Anschlüsse, sagte die Baudirektorin weiter. Der S-Bahn-Ausbau sei frühestens 2035 bis 2040 in einem späteren Schritt mit vollem Doppelspurausbau im Laufental möglich.

Pegoraro regte vor dem Landrat an, zum Laufental eine Resolution zuhanden von BAV und SBB zu verabschieden. Die letzte solche sei dort offenbar wahrgenommen worden. Der sitzungsleitende Rats-Vizepräsident stellte in Aussicht, dass sich die Bau- und Planungskommission dessen annehmen werde.

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