Im letzten Jahr haben die SBB das Konzernergebnis verbessert, mehr Passagiere denn je transportiert und den Güterverkehr in die Gewinnzone zurückgebracht. Nur der Bereich Infrastruktur schreibt weiterhin rote Zahlen.
Die SBB blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2016 zurück. Das Konzernergebnis stieg an, der Güterverkehr ist wieder in der Gewinnzone. Weiter in die roten Zahlen abgerutscht ist der Geschäftsbereich Infrastruktur. Die Passagierzahlen erreichten einen Rekord.
Das Konzernergebnis stieg im letzten Jahr um 135 Millionen Franken auf 381 Millionen Franken, wie das Bahnunternehmen am Dienstag mitteilte. Der Anstieg gehe hauptsächlich auf Immobilienverkäufe zurück, auf ein verbessertes Finanzergebnis und der Erholung im Güterverkehr. Das Betriebsergebnis hingegen war rückläufig (-19 Prozent).
Am Sparprogramm wird festgehalten
In die Gewinnzone zurückgekehrt ist der Güterverkehr – und dies in einem «nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Umfeld», das sich für den Binnengüterverkehr und Export weiter akzentuiere. Während im Vorjahr noch ein Verlust von 22 Millionen Franken resultiert hatte, blieb 2016 unter dem Strich ein Ergebnis von 1 Million Franken.
– Konzernergebnis: 381 Millionen Franken (+ 135 Millionen)
– Gewinn Personenverkehr: 139 Millionen Franken (+ 6,7 Prozent)
– Gewinn Immobilien: 433 Millionen Franken (+ 26,3 Prozent)
– Verlust Infrastruktur: 103 Millionen Franken (+ 7 Millionen)
– Transporte: 1,25 Millionen Passagiere pro Tag (+ 3,5 Prozent)
– GA-Besitzer: 472’000 Halbtaxabonnenten: 2,4 Millionen (+ 0,3 Millionen seit Ende 2016)
– Verkaufte Tickets via App: 18 Millionen Verkaufte Tickets am Schalter: 16 Millionen
Das positive Ergebnis habe dank erneutem Wachstum bei SBB Cargo International, weiteren Effizienzsteigerungen in der Produktion sowie der Senkung der Strukturkosten bei SBB Cargo Schweiz erreicht werden können, schreibt die SBB.
Weiter in die roten Zahlen abgerutscht ist dagegen der Geschäftsbereich Infrastruktur. 103 Millionen Franken Verlust standen Ende Jahr zu Buche und damit 7 Millionen mehr als ein Jahr zuvor.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, hält die SBB-Spitze am angekündigten Millionen-Sparprogramm «RailFit20/30» fest. Bis 2020 sollen in diesem Rahmen 1400 Stellen abgebaut und die Kosten jährlich um 1,2 Milliarden Franken gesenkt werden. Gleichzeitig sollen auch 200 neue Stellen geschaffen werden, vor allem bei der Reinigung und beim Zugpersonal. Entlassungen soll es nur wenige bis keine geben.
Sehr pünktlich
Insgesamt spricht die SBB von einem erfolgreichen Jahr. Sie beförderte täglich 1,25 Millionen Passagiere und damit mehr als je zuvor. Zudem habe das Bahnunternehmen so viele Stammkunden wie noch nie vorher.
Allerdings wurde das Preis-Leistungsverhältnis von den Kunden kritischer bewertet. Dies zeige die Notwendigkeit, dass sich die SBB weiterhin für «zumindest stabile Preise» einsetze, schreibt der Konzern.
Zufriedener fielen die Kundenbewertungen punkto Sauberkeit und Platzangebot aus. Auch in Sachen Pünktlichkeit bleibt die SBB im europäischen Vergleich vorbildlich. 88,8 Prozent aller Fahrgäste seien mit der SBB pünktlich ans Ziel gekommen – dies sei ein Prozentpunkt mehr als 2015 und der höchste Wert seit fünf Jahren.