Die 1000 alten Touchscreen-Billettautomaten der SBB sind bald Geschichte.
Die SBB rüsten auf: Seit Mittwoch ist im Bahnhof Bern der erste neue Ticketapparat im Testbetrieb. Neben dem grösseren 15-Zoll-Bildschirm soll das neue Modell vor allem einen verbesserten Schutz gegen Betrügereien bieten. Vor allem gegen Skimming, das Ausspähen von Kartendaten, ist der neue Automat besser gerüstet, wie die SBB am Mittwoch mitteilte. Eine vertiefte Eingabemulde mit Sichtschutz und ein Steckkartenleser soll den Betrügern ihr kriminelles Handwerk erschweren.
Weitere Automaten werden im Dezember in Thun getestet. Bis 2015 mustert die SBB in mehreren Etappen gut 1000 Automaten aus. Kostenpunkt: rund 40 Millionen Franken. Die Kosten für Wartung und Unterhalt beim neuen Modell fielen tiefer aus als bei den derzeit noch im Einsatz stehenden Automaten, schreibt das Bahnunternehmen.
Auch für die Kunden soll sich die neue Automat-Generation lohnen: Eine neuartige Banknotenverarbeitung gibt das Retourgeld bis maximal 100 Franken auch in Banknoten aus. Neu werden zudem 200er-Banknoten akzeptiert.
Noch immer Hauptvertriebskanal
Der Billettautomat ist nach eigenen Angaben nach wie vor der absatzstärkste Vertriebskanal der SBB: 55 Millionen Billette lösen die Kundinnen und Kunden jedes Jahr an den Ticketmaschinen. Rund 62 Prozent aller Verkäufe bei der SBB werden an den Automaten getätigt.
Die Automaten sind von den Kundinnen und Kunden gut akzeptiert: So erhält die SBB nur zu jedem dreizehntausendsten Verkauf eine Kundenreaktion, davon betreffen drei Viertel technische Störungen.
Die 1000 Automaten, die ausgemustert werden, sind seit 1997 im Einsatz. Der nun eingeführte Billettautomat hat eine Lebensdauer von gut 12 Jahren. Landesweit betreibt die SBB rund 1400 Ticketgeräte.