SBB und beide Basel legen Eckwerte für Bahn-Gesamtsicht vor

Die SBB und die beiden Basel haben für die Entwicklung von Bahnanlagen und -arealen Eckwerte einer Gesamtperspektive vereinbart. Diese umfasst Ausbauten oder Umnutzungen etwa im Basler SBB-Bahnhof, im Güterbahnhof Wolf und beim Rheinhafen. Die SBB geht von Investitionen von etwa 2,5 Mrd. Franken in rund 20 Jahren aus.

Die SBB und die beiden Basel haben für die Entwicklung von Bahnanlagen und -arealen Eckwerte einer Gesamtperspektive vereinbart. Diese umfasst Ausbauten oder Umnutzungen etwa im Basler SBB-Bahnhof, im Güterbahnhof Wolf und beim Rheinhafen. Die SBB geht von Investitionen von etwa 2,5 Mrd. Franken in rund 20 Jahren aus.

Die Gesamtperspektive wurde am Freitag in Basel von SBB-CEO Andreas Meyer, dem Basler Baudirektor Hans-Peter Wessels, der Baselbieter Baudirektorin Sabine Pegoraro und Hans-Peter Hadorn, Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen, unterzeichnet. Der Fokus der Gesamtsicht liege auf Infrastruktur und Arealplanung, sagte dabei Meyer vor den Medien.

Neue Passagen in Basel

Sieben Areale, für die Entwicklungsabsichten bestehen, sind in die Gesamtperspektive einbezogen worden. Dazu zählen in Basel der Bahnhof SBB, der Güterbahnhof Wolf, ein neuer Güter-Terminal beim Rheinhafen Kleinhüningen, der Hafen selbst und der Bahnhof St. Johann sowie im Baselbiet der Rangierbahnhof Muttenz und der Bahnhof Liestal.

Im Basler SBB-Bahnhof soll laut SBB-Immobilienchef Jürg Stöckli bis nächsten Sommer geklärt werden, wie die schon früher angekündigte neue Personenunterführung zwischen Meret Oppenheim-Platz und dem Westflügel des Bahnhofs beziehungsweise der Lücke zum Elsässertor aussehen soll. Noch nicht gesichert sei allerdings die Finanzierung.

Für später angedacht sind auch neue Perronzugänge von einer neuen Margarethenbrücke und eine weitere Unterführung im Bahnhofs-Ostteil. Laut Wessels könnten dann auf der Margarethenbrücke und bei der Markthalle neue Tramstationen den Centralbahnplatz entlasten. Den Westflügel des Bahnhofs wollen die SBB zudem für Läden und Gastrobetriebe umbauen.

Freie Flächen beim Wolf

Für die Region ein «ungeschliffener Diamant» mit grossem städtebaulichem Entwicklungspotential ist gemäss Meyer das Areal des Basler Güterbahnhofs Wolf. Bis Mitte 2015 soll daher geklärt werden, wie die Umschlags- und Logistikaktivitäten verlagert werden könnten, um dieses für andere Entwicklungen freizumachen.

Verlegt werden könnten die Aktivitäten gemäss den Überlegungen in den künftigen Güter-Terminal Basel Nord oder auch in den Rangierbahnhof Muttenz. Der Terminal Basel Nord soll bis 2020 beim Rheinhafen Kleinhüningen entstehen, wo auch ein drittes Hafenbecken mit neuer Hafenbahn beabsichtigt ist. Der Rangierbahnhof Muttenz wird weiter modernisiert.

Die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten werden auch beim Bahnhof Basel-St. Johann abgeklärt. Zu den Entwicklungsarealen zählt zudem der Bahnhof Liestal, wo SBB und Kanton Baselland im Juli eine Absichtserklärung für den Bau eines neuen Bahnhofs samt Unterbringung von Teilen der Kantonsverwaltung unterzeichnet haben.

2,5-Milliarden-Volumen

Das Investitionsvolumen für alle Vorhaben dürfte grob geschätzt etwa 2,5 Mrd. Franken erreichen, sagte Meyer. Davon würde eine Milliarde auf die Infrastruktur entfallen, die von Bund und Kantonen finanziert wird. Den Rest hätten Private aufzubringen, darunter auch die SBB.

Die Gesamtperspektive geht auch künftig von Zunahmen in Personen- und Güterverkehr aus. Auf dem Regio-S-Bahn-Netz soll daher der Viertelstunden-Takt kommen, wie Sabine Pegoraro festhielt. Nötig seien dafür aber Ausbauten in Basel, Muttenz und Pratteln und darum ein Ja des Schweizer Stimmvolks zur FABI-Vorlage am 14. Februar.

Im Ergolztal soll die Verdichtung gemäss bisherigen Planungen bis 2025 erfolgen, im Fricktal und Laufental später. Für das Laufental werde indes ein Vorziehen angestrebt, sagte Pegoraro. Über den Zeithorizont der Gesamtperspektive hinaus reicht im übrigen das S-Bahn-«Herzstück» in Basel, dessen Projektierung in Vorbereitung steht.

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