Die Angestellten der bundeseigenen Betriebe SBB und Post bekommen im nächsten Jahr keine generelle Lohnerhöhung. Im Durchschnitt erhalten die Mitarbeiter bei der SBB 0,9 Prozent und bei Post sowie PostFinance 0,8 Prozent mehr Gehalt.
Die Erhöhungen werden individuell gewährt. Bei Post und PostFinance einigten sich die Sozialpartner ausserdem auf eine Erhöhung des Mindestlohnes für die GAV-Angestellten.
Alle Mitarbeitenden, die dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstehen, erhalten eine einmalige Zahlung von 700 Franken, wie die Post, die Gewerkschaft syndicom und der Personalverband transfair am Donnerstag mitteilten. Der Mindestlohn wurde um knapp 3000 Franken auf 50’000 Franken erhöht.
Verbesserungen konnten die Gewerkschaften für Mitarbeitende mit Kindern durchsetzen: Neu werden Zuschüsse für die familienexterne Kinderbetreuung für Kinder bis zehn Jahre gezahlt; bisher galten diese nur für Kinder bis vier Jahre.
Die stärkere Unterstützung der familienexternen Kinderbetreuung und die Erhöhung des Mindestlohnes gaben den Ausschlag, dass die Verhandlungsdelegationen der Gewerkschaften die ausbleibende generelle Lohnerhöhung akzeptierten, wie Fritz Gurtner, Leiter Sektor Logistik bei syndicom, auf Anfrage sagte.
Geld für überdurchschnittliche Leistungen
Die SBB stellt neben den 0,9 Prozent der Lohnsumme für Lohnerhöhungen weitere 0,45 Prozent für überdurchschnittliche Leistungen zur Verfügung. Angesichts der negativen Teuerung und der nach wie vor angespannten wirtschaftlichen Lage sei dies angemessen, hiess es in einer Mitteilung.
Die Personalverbände und Gewerkschaften transfair, SEV, VSLF und KVöV sind mit dem Ergebnis der Lohnverhandlungen einigermassen zufrieden. Die Entwicklung der Löhne liegt aber immer noch unter ihren Erwartungen. Sie fordern von der SBB, dass die Laufbahn-Entwicklung des Personals einen höheren Stellenwert erhält.