Die SBB will den bestehenden Bözbergtunnel im Kanton Aargau durch einen neuen, doppelspurigen Bahntunnel ersetzen. Die Kosten betragen 350 Millionen Franken. Anfang September will die SBB beim Bundesamt für Verkehr (BAV) die Unterlagen für die Genehmigung einreichen.
Der geplante Bözbergtunnel ist das grösste Projekt beim Ausbau der Gotthard-Achse zwischen Basel und Chiasso zu einem 4-Meter-Korridor für den alpenquerenden Güterverkehr auf der Schiene, wie die SBB am Donnerstag mitteilte.
Das Projekt sieht einen über 2,5 Kilometer langen Doppelspur-Eisenbahntunnel von Effingen nach Schinzach vor. In einem Vorprojekt waren gemäss SBB verschiedene Varianten geprüft worden. Dabei habe sich der Tunnelneubau als beste Variante erwiesen.
Der Bundesrat hatte beim Parlament für den Ausbau des Gotthard-Korridors einen Kredit von 940 Millionen Franken beantragt.
Wenn der National- und Ständerat den Kredit bewilligen, so will die SBB Mitte 2015 mit dem Bau des neuen Bözbergtunnels beginnen. Die geplante Inbetriebnahme der Röhre ist – wie für den gesamten 4-Meter-Korridor – im Jahr 2020 vorgesehen.
Alter Tunnel als Dienst- und Rettungsstollen
Der bestehende, zweispurige Bözbergtunnel wird gemäss SBB künftig als Dienst- und Rettungsstollen genutzt. Verschiedene Notausgänge führen über fünf Querverbindungen vom neuen zum alten Tunnel. Der Rückbau des alten Tunnels zum Dienst- und Rettungsstollen soll bis 2021 erfolgen.
Der Bundesrat will mit Blick auf die Eröffnung des Gotthard- und Ceneribasistunnels 2016/17 den Schienenkorridor Basel-Chiasso durchgängig für den Transport von Lastwagen mit 4 Metern Eckhöhe ausbauen. Damit soll das Potenzial der NEAT-Bauten voll ausgeschöpft werden.