Die SBB hat Passagiere im Jahr 2012 mit rund 1,9 Millionen Franken entschädigt. Grund für die Rückforderungen waren Verspätungen, verpasste Anschlusszüge und beschädigtes oder verlorenes Gepäck.
Entsprechende Angaben des „Landboten“ bestätigte SBB-Sprecher Daniele Pallecchi am Dienstag der Nachrichtenagentur sda. Den grössten Teil der Entschädigungszahlungen machten Aufwendungen für Hotels und Taxis aus, erklärte er.
Verpasst nämlich ein Kunde aufgrund einer von der SBB verursachten Verspätung den letzten Zug nach Hause, so hat er Anspruch auf eine Hotelübernachtung von bis zu 150 Franken oder eine Taxifahrt mit dem gleichen Maximalbetrag.
Auf Platz zwei liegen die Ausgaben für Rückerstattungen jedweder Art, dahinter folgen die Entschädigungen für verspätete Züge. Der grösste Teil davon sei allerdings auf Verspätungen bei den internationalen Verbindungen zurückzuführen, sagte Pallecchi. Wie viel Prozent genau die Rückforderungen wegen Verspätungen im Inland ausmachen, wollte er jedoch nicht preisgeben.
60 Minuten Verspätung – 25 Prozent Geld zurück
Gemäss den europäischen Regeln kann jeder Passagier, der in grenzüberschreitenden Zügen mehr als eine Stunde Verspätung hinnehmen muss, einen Viertel des Billettpreises zurückfordern. Beträgt die Verzögerung mehr als zwei Stunden, ist die Hälfte des Tarifs zu erstatten.
Die Regelung sieht vor, dass sich die Kunden an jene Bahngesellschaft wenden, welche die Bahnbillette für die jeweilige Reise ausgestellt hat. Letztlich trägt aber die für die Verspätung verantwortliche ausländische Bahngesellschaft die Kosten.
Gesamthafte Entschädigungszahlungen rückläufig
Im Vergleich zum Jahr 2011 waren die internationalen Züge im vergangenen Jahr pünktlicher, sagte der Sprecher. Einen deutlichen Rückgang an Entschädigungszahlungen habe man zudem auch bei den Gepäckstücken verzeichnen können.
Insgesamt ist die Entschädigungssumme im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um rund 14 Prozent gesunken. So hatte die SBB 2011 gar 2,2 Millionen Franken an unzufriedene Passagiere ausbezahlt.