SBVg-Chef bezeichnet Übernahme von UBS-Kunden als „unverständlich“

Der Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), Patrick Odier, hat es als „unverständlich“ bezeichnet, dass gewisse Schweizer Banken nach dem Fall UBS noch deren Kunden übernahmen.

Patrick Odier, Präsident der Schweiz. Bankiervereinigung (Bild: sda)

Der Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), Patrick Odier, hat es als „unverständlich“ bezeichnet, dass gewisse Schweizer Banken nach dem Fall UBS noch deren Kunden übernahmen.

Dies sagte er in einem Interview gegenüber der „Neuen Zürcher Zeitung“ und „Le Temps“. Sollte sich die Anklageschrift gegen die Bank Wegelin bewahrheiten, so habe diese „ganz klar im Widerspruch zur Strategie des Finanzplatzes gehandelt“. „Institutionen, die sich falsch verhalten haben, müssen dafür auch die Verantwortung übernehmen“, sagte Odier.

Doch man dürfe nicht alle 300 Banken in den gleichen Topf werfen. Im Allgemeinen habe man den Ernst der Lage erkannt. „Die Einsicht setzt sich durch, dass es für eine Firma, die im Graubereich arbeitet, keine Zukunft gibt“, sagte Odier.

Er sei ausserdem überzeugt, dass es den USA nicht in erster Linie um die Banken gehe. Die Amerikaner wollten einfach zu ihrem Recht und zu ihren Steuern kommen. „Das müssen wir akzeptieren – sofern die Grenzen vom Rechtsstaat gesetzt werden“, sagte Odier.

Deshalb müsse der Nationalrat unbedingt in der nächsten Session den Zusatzbericht zum neuen Doppelbesteuerungsabkommen autorisieren. „Sonst wird die Situation eskalieren“. Zu einer Datenlieferung per Notrecht dürfe es nicht kommen.

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