Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) will keine Maximalgrösse für Schweizer Banken. «Eine Limitierung wäre falsch, willkürlich und würde die Wettbewerbsfähigkeit einschränken», erklärte SBVg-Präsident Patrick Odier im Interview mit den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund» vom Montag.
Kleine, mittlere Banken und auch Grossbanken hätten einen grossen Beitrag an die Entwicklung der Schweiz geleistet. Der Finanzplatz solle sich auch in Zukunft entwickeln können, erklärte Odier.
Er wiederholte zudem die Position der Bankiervereinigung: Mit der Zielsetzung der vom Bundesrat skizzierten Weissgeldstrategie sei man einverstanden, mit den Massnahmen aber nicht. Die Banken hätten von sich aus ihr Verhalten geändert. Sie würden keine unversteuerten Gelder annehmen und ihre Kunden auffordern, ihre Vermögen zu regularisieren.
Dies gilt laut dem SBVg-Präsidenten nicht nur für die USA, sondern auch in Deutschland oder Belgien. «Wir wollen keinen Standard in der Schweiz einführen, der nicht international akzeptiert wird», so Odier. Aber niemand habe eine systematische Selbstdeklaration der Bankkunden eingeführt oder verlange dies von der Schweiz.
Die Schweizer Banken seien bereit, in Richtung des automatischen Informationsaustausches mit Europa zu gehen, sofern die Vergangenheit gelöst und der EU-Marktzutritt gesichert sei.
Nur ein Standard
Die Banken seien auch bereit, gemeinsam am internationalen Standard der OECD und EU mitzuarbeiten. «Wichtig ist, dass nur ein Standard umgesetzt werden muss», so Odier. Das Ziel der Bankiervereinigung sei es, die Regulierung zwischen der EU und der Schweiz gleichwertig zu machen, um eine weitere Diskriminierung beim Marktzugang zu verhindern.
«Ist das Schweizer Gesetz nicht EU-kompatibel, wird uns der Zugang zum EU-Markt erschwert, und wir riskieren, dass Schweizer Banken Abteilungen in den EU-Raum verschieben zulasten von Arbeitsplätzen in der Schweiz», sagte Odier weiter. Wenn sich die Schweiz beim Anlegerschutz anpassen müsse, so müsse dies rasch erfolgen.