SCB erknorzt sich 1:0-Führung

Der SC Bern startet mit einem Heimsieg in die Halbfinal-Serie gegen den EV Zug. Der von den Trainern meistgenannte Titelfavorit muss sich das 4:3 nach Verlängerung aber regelrecht erdulden.

Berns Martin Plüss beendete mit seinem Tor zum 4:3 die Verlängerung (Bild: Si)

Der SC Bern startet mit einem Heimsieg in die Halbfinal-Serie gegen den EV Zug. Der von den Trainern meistgenannte Titelfavorit muss sich das 4:3 nach Verlängerung aber regelrecht erdulden.

Am Ursprung praktisch aller Treffer stand ein verunglücktes Manöver. So auch das entscheidende 4:3 nach 1:56 Minuten der Overtime, als Timo Helbling den Puck in der eigenen Zone fahrlässig verlor. Die Scheibe gelangte auf Umwegen zu Martin Plüss, der Berner Captain und Doppeltorschütze erlöste die 16’000 Zuschauer in der vierten Verlängerung dieser Playoffs mit dem dritten Sieg.

Der SC Bern begann die ersten beiden Drittel auf identische Weise: Mit dem jeweils ersten Zuger Schuss musste sich Goalie Marco Bührer bereits bezwingen lassen. Wobei gerade das 0:1 nach 44 Sekunden einen geradezu skurrilen Eindruck hinterliess. Flurin Randeggers Abwehrversuch prallte an den Schlittschuh von PostFinance-Topskorer Byron Ritchie und von dort ins Tor. Den Ausgleich verschuldete der Zuger Topskorer Linus Omark, dessen riskantes Dribbling auf der eigenen blauen Linie Martin Plüss (13.) bestrafte.

Für EVZ-Trainer Doug Shedden ging die Rochade auf, die er im zweiten Drittel tätigte. Der Kanadier liess seinen Youngster Lino Martschini an der Seite von Josh Holden und Reto Suri stürmen. Nach 30 Punkten in der Qualifikation durfte sich der Aufsteiger der Saison erstmals in den Playoffs als Torschütze feiern lassen – und erst noch als doppelter. Denn Martschini gelang mit dem ersten Schuss auf Bührer im zweiten Drittel (23.) die neuerliche Führung für Zug, in der 37. Minute glich der klein gewachsene Flügel nach einem Abpraller von Bührer zum 3:3 aus.

Dazwischen hatte der SCB die Partie innerhalb von etwas mehr als anderthalb Minuten in mutmasslich entscheidende Bahnen gelenkt. Michaël Loichat (33.) sowie Alain Berger mit seinem ersten Playoff-Tor überhaupt – nach einem völlig missratenen Befreiungsschlag von Philipp Schefer – brachten die Berner erstmals in Führung. Der Vorsprung währte indes nur gerade 170 Sekunden.

Bern – Zug 4:3 (1:1, 2:2, 0:0, 1:0) n.V.

PostFinance-Arena. – 16’002 Zuschauer. – SR Koch/Kurmann, Espinoza/Kohler. – Tore: 1. Christen (Eigentor Ritchie) 0:1. 13. Plüss 1:1. 23. Martschini (Fabian Sutter, Fabian Schnyder) 1:2. 33. Loichat (Roche) 2:2. 34. Alain Berger (Gardner, Rubin) 3:2. 37. Martschini (Holden, Suri) 3:3. 62. (61:56) Martin Plüss (Beat Gerber, Roche) 4:3. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 Minuten gegen Zug. – PostFinance-Topskorer: Ritchie; Omark.

Bern: Bührer; Kinrade, Flurin Randegger; Roche, Beat Gerber; Collenberg, Philippe Furrer; Vermin, Ritchie, Jeff Campbell; Loichat, Martin Plüss, Rüthemann; Pascal Berger, Gardner, Rubin; Alain Berger, Bertschy, Scherwey; Neuenschwander.

Zug: Markkanen; Chiesa, Andreas Furrer; Helbling, Patrick Fischer; Erni, Schefer; Christen, Pittis, Casutt; Suri, Holden, Omark; Martschini, Fabian Sutter, Fabian Schnyder; Lammer, Lüthi, Sven Lindemann.

Bemerkungen: Bern ohne Bednar, Hänni, Höhener, Jobin, Sykora (alle verletzt) und Heldstab (überzählig), Zug ohne Blaser (verletzt), Wozniewski und Schneuwly (beide überzählig). – 15. Pfostenschuss Vermin.

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