Die Mobiliar hat im vergangenen Jahr mit deutlich gesteigerten Prämieneinnahmen die Konkurrenz hinter sich gelassen. Weil der auf die Schweiz konzentrierte Sachversicherer und Vorsorgedienstleister aber mehr für Schäden berappen musste, sank der Gewinn deutlich.
In die Kassen der Mobiliar flossen 3,18 Mrd. Fr. Bruttoprämien, 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Sachgeschäft erreichte der Versicherer ein Plus von 5 Prozent auf 2,34 Mrd. Franken, was deutlich über den Ergebnissen der Konkurrenten im hart umkämpften Schweizer Markt liegt.
Mit Lebensversicherungen nahm die „Mobi“ 3,4 Prozent mehr ein und vermeldete Bruttoprämien in Höhe von 832,6 Mio. Franken. Trotz auch dieser sehr erfolgreichen Entwicklung konnte die Geschäftsleitung am Freitag nicht etwa von einer Gewinnsteigerung berichten.
100 Mio. Schadenlasten
Nach 408,6 Mio. Franken im 2010 verdiente das genossenschaftlich organisierte Unternehmen noch 331,3 Mio. Franken. Nach dem schadenarmen 2010 habe der Versicherer 2011 deutlich mehr Lasten aus Elementarschäden tragen müssen, sagte Unternehmenschef Markus Hongler vor den Medien in Bern: „Wir brauchten über 100 Mio. Franken.“
85 Mio. Fr. kosteten Hagelzüge und Überschwemmungen im Juli. Erneute Überschwemmungen im Oktober trübten die Schadenbilanz weiter. Pro eingenommenen Prämienfranken wendete die Mobiliar schliesslich 92,8 Rp. für Schadenleistungen und technische Kosten auf (sog. „Combined Ratio“). 2010 war das Sachgeschäft mit einem Wert von nur 89,8 Rp. für die Mobiliar profitabler verlaufen.
Der Gewinn ging auch wegen eines Abschreibers von 113 Mio. Fr. auf Aktien zurück. Zudem verstärkte die Mobiliar die Rückstellungen. Ein Teil des Gewinns fliesst sowohl im Leben- als auch im Sachgeschäft an einen Teil der Kunden zurück. In der beruflichen Vorsorge ist die Rückerstattung gesetzlich vorgeschrieben.