Schäden durch „Andrea“ in Deutschland und in den Niederlanden

Der Wintersturm „Andrea“ hat in weiten Teilen Europas Schäden angerichtet und zu Behinderungen geführt. Aus Angst vor einem Deichbruch mussten aus vier Dörfern in der Niederlande rund 800 Personen evakuiert werden.

Überfluteter Fischmarkt in Hamburg (Bild: sda)

Der Wintersturm „Andrea“ hat in weiten Teilen Europas Schäden angerichtet und zu Behinderungen geführt. Aus Angst vor einem Deichbruch mussten aus vier Dörfern in der Niederlande rund 800 Personen evakuiert werden.

Es sei nicht auszuschliessen, dass die Uferbefestigung eines Hauptkanals nach übermässiger Belastung durch Wind und Regen nachgebe, hiess es. Dann stünden hunderte Hektar Land bis zu 1,5 Meter tief im Wasser. Dutzende Dorfbewohner hatten am Donnerstagabend stundenlang Sandsäcke gestapelt, um den Deich zu befestigen.

Von den Evakuierungen ist eine Region 200 Kilometer nordöstlich von Amsterdam betroffen, wo es in den vergangenen Tagen zu sintflutartigem Regen und starkem Wind gekommen war. Das Abpumpen des Wassers ins Meer wurde durch das Unwetter behindert.

Verkehrsbehinderungen in Deutschland

In Deutschland führte „Andrea“ in vielen Regionen zu Verkehrsbehinderungen. Mehrere Strassen und Bahnstrecken mussten gesperrt werden, zudem sorgte ergiebiger Regen für steigende Flusspegel.

In Köln überschritt der Rheinpegel am Freitagnachmittag die Sieben-Meter-Marke. Der Scheitelpunkt wird nach Angaben der Hochwasserschutzzentrale voraussichtlich erst am Sonntag oder Montag erreicht.

In Mittel- und Osthessen kam es nach Überschwemmungen infolge des Hochwassers von Lahn und anderen Flüssen zu einzelnen Strassensperrungen. Auch in Koblenz bereitete sich die Feuerwehr auf Überschwemmungen vor. An der Mosel wurden am Freitag die ersten Strassen gesperrt. Zudem wurden Sandsäcke an die Bevölkerung ausgegeben.

Auf den Ostfriesischen Inseln verursachte „Andrea“ leichte Dünenabbrüche. Auch der Hamburger Fischmarkt wurde in der Nacht zum Freitag überschwemmt.

Probleme auch in Ost- und Südosteuropa

Sturm und Schnee richteten auch in der Slowakei schwere Schäden, Stromausfälle und ein Verkehrschaos an. Drei Männer starben bei einem Frontalzusammenstoss auf vereister Fahrbahn in Moldova nad Bodvou. Rund 35’000 Haushalte waren nach örtlichen Medienberichten ohne Strom, weil Transformatorstationen ausfielen.

Orkanartige Stürme unterbrachen in Griechenland am Freitag fast alle Fährverbindungen. Ein kleiner Tanker driftete nach einem Maschinenschaden auf die Athen vorgelagerte Insel Kythnos zu. Die Besatzung sendete ein Notsignal. Der Tanker sei nicht beladen, berichtete das Fernsehen. Die Küstenwache schickte einen Schlepper.

In Österreich waren in Tirol rund 10’000 Haushalte kurzfristig ohne Strom, nachdem Bäume auf Leitungen gestürzt waren. Skiorte wie Lech und Zürs in Vorarlberg waren wegen des Schneefalls von der Aussenwelt abgeschnitten.

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