Das traditionelle Schäferfest auf dem Gemmipass hat am Sonntag wegen des wechselhaften Wetters weniger Schaulustige angelockt als in früheren Jahren. Höhepunkt des Festes ist jeweils der Abtrieb von Hunderten von Schafen von den umliegenden Alpweiden zum Daubensee. Dort erwartet die Tiere ein Leckerbissen.
„Gläck“ nennt sich diese Mischung aus Salz und Kleie, nach der die Schafe so richtig verrückt sind. Dementsprechend pressant haben es die „Bänze“, um an den Lockstoff zu kommen. Am diesjährigen Fest kamen 850 Schafe in den Genuss dieses Leckerbissens, wie Leukerbad Tourismus mitteilte. Es war bereits die 55. Austragung.
Wie viele Schaulustige das Spektakel verfolgten, konnte die Marketingverantwortliche auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda nicht sagen. Es seien jedoch wegen des wechselhaften Wetters deutlich weniger gewesen als in den letzten Jahren. 2011 verzeichnete das Schäferfest 2700 Besucherinnen und Besucher.
Für die Bauern, die ihre Schafe auf den Alpen sömmern lassen, ist das Fest eine Gelegenheit, ihre Schafe wieder zu sehen. Der Anlass ist aber auch eine Feier der Freundschaft zwischen den Kantonen Bern und Wallis. Der Gemmipass verbindet diese beiden Kantone.
Bereits am frühen Morgen finden jeweils ein Schäferfrühstück und ein Gottesdienst statt. Ins Programm gehört zudem auch das Seilziehen zwischen einer Berner und einer Walliser Delegation. Fahnenschwinger, Alphornbläser und Ländlerkapellen umrahmen den Anlass musikalisch.
Die Schafe bleiben übrigens nach dem Fest jeweils noch bis im September auf den saftigen Weiden im Gemmigebiet.