Erstmals seit Oktober 2013 bestreitet die Schweiz am Samstag ein Pflichtspiel ohne Johan Djourou. In Basel gegen Slowenien dürfte er durch Timm Klose ersetzt werden.
Der Aufsteiger unter den Schweizer Verteidigern hat bisher erst neun Länderspiele absolviert.
Neun oder zehn Positionen seien vergeben, hatte Nationalcoach Vladimir Petkovic am Montag gleich zu Beginn des Vorbereitungscamps gesagt. In den Trainings in Freienbach und Rapperswil-Jona wurde bis am Donnerstag auch mehr oder weniger klar, wer das Team gegen Slowenien komplettieren dürfte. Timm Klose (27) wird in der Innenverteidigung wohl den verletzten Johan Djourou ersetzen, der erstmals seit fast zwei Jahren ein Pflichtspiel mit der Schweiz verpasst. In der Offensive erhält Admir Mehmedi auf dem linken Flügel den Vorzug gegenüber Josip Drmic und Valentin Stocker.
Klose kommt am Samstag zu seinem zehnten Einsatz für die Schweiz. Vor allem aber steht er zum ersten Mal seit fast vier Jahren in der Startformation eines Wettbewerbsspiels. Im Oktober 2011 stand er unter Ottmar Hitzfeld in Wales letztmals von Beginn an auf dem Platz. An dieses Spiel hat Klose keine guten Erinnerungen. Die Schweiz verlor 0:2 und schied damit in der Qualifikation für die EM 2012 aus. Klose verschuldete dabei den Penalty, der zum ersten Gegentor führte. «Danach wurde ich in den Medien überaus hart kritisiert. Das machte mir lange zu schaffen.»
Nach dem Erlebnis in Wales kam Klose lange nicht mehr auf Touren – auch im Klub nicht. Beim Bundesliga-Zweiten VfL Wolfsburg rückte er erst in der Schlussphase der letzten Saison zur Stammkraft auf. Die letzten sechs Meisterschaftsspiele der alten sowie die ersten drei der neuen Spielzeit hat er von Beginn weg bestritten, zudem auch den Cupfinal von Ende Mai. Die Verletzung von Djourou beschert im nun auch im Nationalteam mal wieder einen Startplatz.
Einen Stammplatz für die Zukunft fordert Klose deswegen aber nicht. «Ich weiss, dass Fabian Schär und Johan Djourou über mir stehen.» Mit Schär hat er im Nationalteam bis jetzt erst während 45 Minuten – im Test vor zwei Jahren gegen Brasilien – die Innenverteidigung gebildet. Die beiden haben aber immerhin an den Olympischen Spielen 2012 in London in zwei Begegnungen Seite an Seite für die Schweiz verteidigt.
Die Olympia-Auswahl scheiterte damals in der Vorrunde. Für Klose und Schär ist es also kein schlechtes Omen, dass am Samstag das wichtigste Spiel der EM-Qualifikation nicht auf der britischen Insel stattfindet. Die Partie geht wie vor zwei Jahren beim Sieg gegen Brasilien im Basler St.-Jakob-Park über die Bühne.