Schäuble dürfte über HRE-Milliardenpanne Bescheid gewusst haben

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble gerät wegen der milliardenschweren Fehlbuchung bei der Hypo Real Estate (HRE) weiter unter Druck. Ein am Dienstag veröffentlichtes Schreiben von Schäubles Ressort lässt den Schluss zu, dass das Finanzministerium schon länger über den Fehler Bescheid gewusst hatte.

Soll von der HRE-Milliardenpanne gewusst haben: der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (Archiv) (Bild: sda)

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble gerät wegen der milliardenschweren Fehlbuchung bei der Hypo Real Estate (HRE) weiter unter Druck. Ein am Dienstag veröffentlichtes Schreiben von Schäubles Ressort lässt den Schluss zu, dass das Finanzministerium schon länger über den Fehler Bescheid gewusst hatte.

In dem besagten Schreiben des Finanzstaatssekretärs Hartmut Koschyk von der CSU an Linke-Chef Klaus Ernst sind die Anteile einzelner Kreditinstitute an der gesamtstaatlichen Verschuldung aufgelistet.

Der Beitrag der HRE-Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement wird dort für 2010 mit 216,5 Mrd. Euro beziffert. Für das Folgejahr 2011 werden nur noch 161 Mrd. Euro genannt. Die Differenz ergibt 55,5 Mrd. Euro und entspricht genau dem Betrag der Fehlbuchung.

Der Brief stammt vom 13. September. Demgegenüber hatte ein Sprecher des Finanzministeriums am Montag gesagt, es habe erste Hinweise auf den Rechenfehler erst am 4. Oktober erhalten.

Am Wochenende hatte das Finanzministerium bestätigt, dass die FMS Wertmanagement 55,5 Mrd. Euro in ihrer Bilanz falsch verbucht hat. Zu dem Bilanzierungsfehler ist es offenbar gekommen, weil die FMS Kursgewinne bei den Papieren, die in die HRE-Bank ausgelagert worden waren, fälschlicherweise als Verlust verbucht hatte.

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