Unter dem lange kritisierten Trainer Markus Weinzierl findet Schalke zum erhofften Erfolg zurück. Das Weiterkommen in der Europa League ist gesichert, jetzt will man in der Bundesliga hinaufklettern.
Mit dem glanzlosen 2:0-Heimsieg gegen Krasnodar hat Schalke seine Pflicht in der Europa League einstweilen erfüllt. Schalke wird dabei sein, wenn es im neuen Jahr mit den Sechzehntelfinals weitergeht. Jetzt sind die Köpfe frei für die Aufholjagd in der Bundesliga. Gegen Werder Bremen soll die positive Herbstserie am Sonntag ausgebaut werden. Dabei waren die Schalker noch vor wenigen Wochen, nach dem katastrophalen Start mit fünf Niederlagen, das Bundesliga-Schlusslicht gewesen.
Mit tiefschürfenden Analysen hielt sich Markus Weinzierl nicht lange auf. Doch das 2:0 gegen die Russen aus Krasnodar gibt dem Trainer ein positives Gefühl für die intensiven Wochen bis Weihnachten. Nur das zählt. «Unser Ziel international schon abgearbeitet zu haben, tut uns gut», sagte der 41-jährige Bayer. «Dass wir nach vier Spielen schon sicher Gruppensieger sind, macht uns glücklich. Jetzt können wir uns voll auf die Bundesliga konzentrieren.»
Schon im Heimspiel gegen Werder Bremen soll die Serie von acht Wettbewerbsspielen ohne Niederlage (sechs Siege) ausgebaut werden. «Die Bundesliga ist unser wichtigster Wettbewerb. Da haben wir einiges gutzumachen», sagte Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting, einer der Vertreter des mehrere Monate ausfallenden Breel Embolo. Da die noch ausstehenden Partien daheim gegen Lucien Favres Nice und in Salzburg sportlich bedeutungslos sind, könne man Kräfte sparen, ergänzte Choupo-Moting: «Wir brauchen die Körner für die Bundesliga.»
Der Saisonstart ist nicht vergessen. Schliesslich liegt der Revierklub mit acht Punkten als Zwölfter in der Meisterschaft noch immer weit hinter den Erwartungen zurück. Immerhin haben die letzten Partien gezeigt, dass das Team auch die Ausfälle von verletzten Offensiv-Kräften wie Embolo, Klaas-Jan Huntelaar oder zuletzt Max Meyer und Franco Di Santo kompensieren kann. Die Breite und Ausgeglichenheit des Kaders zahlt sich laut Manager Christian Heidel aus. «Wir haben keine zweite Garde. Wir haben eine Mannschaft, ein Kader.»
Grundlage der Erfolgsserie ist die stetig gewachsene Defensiv-Stabilität im 3-5-2-System. In den letzten acht Spielen kassierte Schalke nur vier Gegentore. Zwei davon beim 3:2 im Cup in Nürnberg, als man die Zügel nach einer 3:0-Führung schleifen liess. «Es ist immer gut, wenn die Null steht», sagte Leon Goretzka in alter Huub-Stevens-Tradition. «Wir bekommen wenig Gegentore. Die gute Defensivarbeit gibt auch Selbstvertrauen für das Spiel nach vorn. Und dass wir eine gute Offensive haben, wissen wir.» Jetzt wolle man den Fokus ganz auf die Bundesliga legen: «Da wollen wir nach dem schlechten Start weiter aufholen.»