«Mutig, stilsicher und politisch» – so ist die britische Schauspielerin Tilda Swinton am Mittwochabend bei der Auszeichnung mit dem Douglas-Sirk-Preis beschrieben worden. Auf dem Hamburger Filmfest gab Swinton bekannt, eine Drehpause einlegen zu wollen.
Die 52-Jährige sagte in ihrer Dankesrede, der Preis sei ihr besonders wichtig. Während der Dreharbeiten des Films «Only Lovers Left Alive», der nach der Verleihung gezeigt wurde, sei ihre Mutter gestorben. Swinton wolle daher zunächst eine Drehpause einlegen. Der Film des US-Regisseurs Jim Jarmusch, ein träumerisches Vampir-Drama, wurde zum Teil in der Hamburg gedreht.
Swinton entstammt einem der ältesten schottischen Adelsgeschlechter und wuchs auf einem Schloss auf. In ihrer Jugend war die studierte Sozialwissenschaftlerin und Anglistin in der Kommunistischen Partei aktiv. Nach dem Studium in Cambridge schloss sie sich für kurze Zeit der angesehenen «Royal Shakespeare Company» an.
1986 debütierte Swinton als Filmschauspielerin in Derek Jarmans historischem Maler-Drama «Caravaggio». Mit dem betont unkonventionellen 1994 gestorbenen Regisseur soll sie ebenso eng verbunden gewesen sein wie mit dem 2010 gestorbenen deutschen Aktionskünstler Christoph Schlingensief.