Beinahe 15 Jahre sind seit dem Tod der österreichischen Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr vergangen. Am Freitag, zwei Tage, bevor sich ihr Geburtstag zum 100. Mal jährt, ist sie auf dem Zentralfriedhof in einem Ehrengrab der Stadt Wien bestattet worden.
Die Bankierstochter Hedwig Eva Maria Kiesler alias Hedy Lamarr hatte schon mit 16 ihre erste Filmrolle, mit 19 bereits war sie berühmt – als die erste Nackte der Filmgeschichte in «Ekstase». Ein paar Jahre später erfand sie die Frequenzsprung-Technik, welche die Grundlage für die Mobilfunktechnik bilden sollte.
Nach der Heirat mit dem Waffenfabrikanten Friedrich Mandl musste die junge Schönheit auf Geheiss des Gatten die Filmerei einstellen. Stattdessen spitzte sie bei den Geschäftsessen die Ohren und bekam so einige technische Grundlagen mit.
Die Ehe war unglücklich, Mandl hielt sie wie eine Sklavin, 1937 floh sie vor ihm zunächst nach Paris, dann nach London. Sie sollte noch fünf weitere Male heiraten, so 1951 den Schweizer Bandleader Teddy Stauffer.
MGM-Boss Louis B. Mayer holte sie nach Hollywood. Bis 1958 drehte sie dort 30 Filme, darunter Kassenerfolge wie «Ziegfeld Girl» oder «Samson and Delilah».
1940 half sie einem Nachbarn, dem Komponisten George Antheil, eines seiner Werke für 16 automatische Klaviere zu synchronisieren. Dafür erfand sie die Methode der Frequenzsprungtechnik, die sie später für Funk-Lenkwaffen weiterentwickelte und patentieren liess.
Die dezidierte Nazi-Gegnerin schenkte das Patent dem amerikanischen Staat, der es ungenutzt auslaufen liess. Erst danach wurde das «frequency-hopping» als Grundprinzip der Mobilfunktechnik entdeckt.