Die Konzentration im Schweizer Bankensektor wird nach Ansicht des neuen Präsidenten der Bankiervereinigung (SBVg), Herbert Scheidt, weiter gehen. Die Zahl der Banken werde sinken. Keine Aussagen machte Scheidt zur künftigen Zahl der Beschäftigten bei der Branche.
Scheidt konstatierte in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» für die heimische Bankenbranche sinkende Margen und steigende Kosten aus der zunehmenden Regulierung, aber auch aufgrund der Digitalisierung. Ausserdem kämpft die Branche mit den Folgen der Negativzinsen. Die starken strukturellen Anpassungen bei den Banken würden sich daher fortsetzen.
Trotzdem könne festgestellt werden, dass zwischen 2006 und 2015 die Zahl der Beschäftigten bei den Schweizer Banken praktisch unverändert geblieben sei. Sie sei lediglich von 104’000 auf 103’000 Ende 2015 gesunken. Angesicht der grossen Auswirkungen der Finanzkrise sei diese Stabilität bemerkenswert.
Der 65-jährige schweizerisch-deutsche Doppelbürger Scheidt, der in diesen Tagen die Nachfolge der beiden Genfer Privatbankiers Pierre Mirabaud (SBVg-Präsident von 2003-2009) und Patrick Odier (2009-2016) als oberster Schweizer Banker antrat, betonte seine Verbundenheit mit der Westschweiz. Er habe mit seiner Familie von 1996 an während sieben Jahren in Genf gelebt. Seine Kinder seien fast bilingue.