Francesco Schettino, Kapitän des am 13. Januar vor der toskanischen Insel Giglio havarierten Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“, war 2010 als Berater bei Dreharbeiten für die französische Komödie „Bienvenue à Bord“ tätig.
Der Film wurde an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Costa Atlantica“ zwischen Kanada und der Karibik gedreht, Regisseur Eric Lavaine hat Schettino als besonnenen Kapitän in Erinnerung.
„Schettino hat sich tadellos verhalten. Er war sehr ernst und um die Sicherheit besorgt. Die Filmproduktionsgesellschaft hatte Schettino bei den Dreharbeiten gebeten, die Route zu ändern, doch aus Sicherheitsgründen hatte er abgelehnt“, sagte Patrice Regnier, Marketingdirektor für Frankreich der Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere, Betreiber der verunglückten „Costa Concordia“.
In der Komödie geht es um die erste Fahrt eines Luxusliners, die für mehrere Passagiere entscheidende Veränderungen mit sich bringt. Im Film spielen einige bekannte französische Schauspieler wie Franck Dubosc und Valerie Lemercier mit. Wegen des Unglücks der „Costa Concordia“, bei dem 32 Menschen gestorben sind, kommt der Film mit Verspätung Mitte Juni in die italienischen Kinos.
Dem 52-jährigen Schettino, der unter Hausarrest steht, drohen wegen fahrlässiger Tötung 15 Jahre Haft. Für das vorzeitige Verlassen des Schiffs allein beträgt der Strafrahmen zehn Jahre Gefängnis. Dazu drohen Haftstrafen, weil die Passagiere an Bord angeblich sich selbst überlassen worden sind.
Angeklagt sind auch drei Manager der Reederei Costa Concordia, darunter ein Oberösterreicher. 30 Leichen wurden geborgen, zwei weitere Menschen werden noch vermisst.