Vor dem dritten Playoff-Spieltag will Brent Reiber die Schiedsrichter-Debatte eindämmen. Er akzeptiert die Kritik, verlangt aber nicht nur von den Spielleitern das nötige Augenmass.
Nach dem EV Zug, der ein irreguläres Penaltytor Luganos zu verdauen hatte, reklamierten auch die ZSC Lions, am vergangenen Samstag ungerecht behandelt worden zu sein. Der Entscheid, das vermeintliche 2:2 in Bern wegen einer angeblichen Torhüterbehinderung zu annullieren, löste im Kreis der Zürcher eine kollektive Verärgerung aus.
Der Chef der Schweizer Referees verteidigt das umstrittene Video-Urteil von Bern nicht. Intern arbeitete der Nordamerikaner die Szene im Detail und schonungslos auf. «Es war sicherlich kein guter Entscheid. Das ist uns klar», redet der langjährige Spitzen-Head den Fauxpas des Schiedsrichter-Duos nicht schön und stellt klar: «Ein solcher Fehler sollte uns nicht nochmals passieren.»
Reiber fordert Klubs und Kommentatoren zudem auf, das gesamte Bild im Auge zu behalten: «Wenn meine Leute 60 oder sogar 80 Minuten einen Top-Job machen, ist es bitter, dass ein einziger Irrtum alles überschattet. Es geht manchmal um Millimeter.»
Teilweise genüge auch die mehrfache Konsultation der TV-Zeitlupe nicht, eine Aktion vollumfänglich richtig zu interpretieren: «Video-Aufnahmen sind nicht immer die perfekte Lösung für alles.»
Eine wie in der NHL übliche Zentrale zur sofortigen Überprüfung aller relevanter Fernsehbilder würde Reiber durchaus befürworten, schränkt aber auch bei dieser Luxus-Variante ein: «Selbst mit dem System der National Hockey League gibt es Fehlentscheide.»