Schiessender Polizist vor Gericht hatte Todesangst vor Fluchtauto

Im Prozess gegen den Waadtländer Polizisten, der vor vier Jahren in einem Autobahntunnel einen französischen Autodieb erschoss, hat am Montagmorgen der Kollege des Schützen ausgesagt. Angesichts des auf die Polizeisperre zurasenden Fluchtautos habe er Todesangst verspürt, gab er zu Protokoll.

Die beiden Polizisten-Verteidiger auf dem Weg ins Gericht (Bild: sda)

Im Prozess gegen den Waadtländer Polizisten, der vor vier Jahren in einem Autobahntunnel einen französischen Autodieb erschoss, hat am Montagmorgen der Kollege des Schützen ausgesagt. Angesichts des auf die Polizeisperre zurasenden Fluchtautos habe er Todesangst verspürt, gab er zu Protokoll.

«Es war, als ob ein Kampfflugzeug auf uns zukäme», sagte der Kollege des angeklagten Polizisten am Prozess vor dem Strafgericht des Broyebezirks, das in Freiburg tagt. So intensiv sei im Tunnel der Autobahn A1 von Sévaz FR der Lärm des zehn Zylinder aufweisenden Audi gewesen, den die Diebe zuvor in Lyss entwendet hatten.

Todesangst habe er auch deshalb verspürt, sagte der Polizist vor Gericht weiter, weil zuvor über Funk gemeldet worden sei, die Diebe seien mit Tempo 250 unterwegs. Sie machten keine Anstalten anzuhalten. Polizeipatrouillen aus den Kantonen Freiburg und Waadt verfolgten die insgesamt drei gestohlenen Autos.

Die Verfolgungsjagd hätte anders ausgehen können, wenn die Flüchtenden einfach angehalten hätten, führte der Polizist weiter aus. Am Eingang des Tunnels wiesen zwei rote Kreuze über der Fahrbahn auf die nahende Polizeisperre hin. Zudem hatten die Polizisten das Blaulicht auf ihrem Fahrzeug eingeschaltet und schwenkten ihre Arme, um die Autodiebe zum Anhalten zu bewegen.

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