Schiitenführer Sadr beginnt Sitzstreik in Bagdad gegen Korruption

Der einflussreiche irakische Schiitenführer Moktada Sadr hat am Sonntag in der besonders stark gesicherten grünen Zone von Bagdad einen Sitzstreik begonnen. Er werde den Sitzstreik allein abhalten, hatte der 42-Jährige vorab mitgeteilt.

Der schiitische Geistliche Sadr will die irakische Regierung mit einem Sitzstreik zum Handeln gegen die Korruption im Land bewegen. (Bild: sda)

Der einflussreiche irakische Schiitenführer Moktada Sadr hat am Sonntag in der besonders stark gesicherten grünen Zone von Bagdad einen Sitzstreik begonnen. Er werde den Sitzstreik allein abhalten, hatte der 42-Jährige vorab mitgeteilt.

Er will damit die irakische Regierung dazu bringen, vergangenes Jahr versprochene Reformen zur Bekämpfung der Korruption umzusetzen. Sadrs Unterstützer bauten ihm zwei Schaumstoffmatten und ein kleines Zeltdach auf. Die Sicherheitskräfte vor Ort hielten den Kleriker nicht von der Aktion ab.

In der grünen Zone von Bagdad befinden sich die wichtigen Staatsinstitutionen sowie die meisten Botschaften. Sadrs Anhänger campieren bereits seit zehn Tagen an der Grenze der Zone und demonstrieren für die Reformen. Sie sollen sie ihre Proteste weiterhin friedlich und ausserhalb der grünen Zone abhalten, wie Sadr bei einer kurzen Erklärung vor Medienvertretern sagte.

Die Regierung von Ministerpräsident Haider al-Abadi hatte vergangenes Jahr Anti-Korruptionsreformen angekündigt. Der Zusage folgten aber kaum Taten. Am Freitag hatte Sadr al-Abadi aufgefordert, überzeugende Reformen für die Bildung einer Regierung aus Fachleuten vorzulegen.

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