Zweieinhalb Wochen vor der Parlamentswahl in den Niederlanden ist es am Sonntag zum ersten grossen Schlagabtausch der Vorsitzenden der führenden Parteien im Fernsehen gekommen. Die Liberale Partei liegt in den Umfragen derzeit Kopf-an-Kopf mit den Sozialisten.
Der konservative, frühere Ministerpräsident Mark Rutte trat bei der Debatte für eine marktorientierte, pro-europäische Politik ein. Die Niederlande seien eine Handelsnation, betonte er.
Der Sozialist Emile Roemer hingegen will mehr Zeit, um die Schulden abzubauen. Er sorgte kürzlich für Aufsehen mit der Bemerkung, wenn er Ministerpräsident werde, dann würden die Niederlande Strafen bei Verstössen gegen die Defizitgrenzen „nur über meine Leiche“ zahlen.
Der antiislamische Rechtspopulist Geert Wilders machte in der Debatte erneut seine Abneigung gegen die EU deutlich und erklärte, seine Partei sei die einzige, die Nein zu Brüssel sage. „Wir müssen wieder Herr in unserem Land werden“, sagte er.
Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Arbeitspartei, Diederik Samsom, rief die anderen auf, die Parteipolitik sein zu lassen und zusammenzuarbeiten. Gemeinsam müsse man die Niederlande aus der Krise führen, forderte Samsom. In den Niederlanden wird am 12. September gewählt.