Schlappe für Putin-Partei bei Bürgermeisterwahl in Jaroslawl

Die Partei Geeintes Russland von Regierungschef Wladimir Putin hat bei der Bürgermeisterwahl in der Wolga-Stadt Jaroslawl eine deutliche Niederlage erlitten. Der von der Opposition unterstützte Kandidat Jewgeni Urlaschow hat die Abstimmung mit rund 70 Prozent der Stimmen gewonnen.

Wladimir Putin muss eine Niederlage einstecken (Archiv) (Bild: sda)

Die Partei Geeintes Russland von Regierungschef Wladimir Putin hat bei der Bürgermeisterwahl in der Wolga-Stadt Jaroslawl eine deutliche Niederlage erlitten. Der von der Opposition unterstützte Kandidat Jewgeni Urlaschow hat die Abstimmung mit rund 70 Prozent der Stimmen gewonnen.

Das teilte die Wahlkommission in der 600’000-Einwohner-Stadt nach Angaben der Agentur Interfax am Montag mit. Der Kandidat von Einiges Russland, Jakow Jakuschew, erhielt lediglich 27,8 Prozent der Stimmen.

Die russische Regierungspartei hatte bereits bei der Parlamentswahl im Dezember in der Region von Jaroslawl mit 29 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis eingefahren. Bei der Präsidentschaftswahl am 4. März kam Putin dort auf 54,5 Prozent, landesweit erhielt die Partei 63,6 Prozent.

Die Opposition eroberte damit erstmals das Rathaus einer Grossstadt. Die Regierungsgegner hatten nach der Duma-Wahl im Dezember angekündigt, sich auf Kommunalwahlen zu konzentrieren.

Der Politologe Jewgeni Mintschenko bezeichnete das Ergebnis als Folge der jüngsten Massenproteste in Russland. In den vergangenen Wochen hatten landesweit Hunderttausende gegen die Regierung und für faire Wahlen demonstriert.

„Urlaschows Sieg ist unser Sieg“, schrieb die Bewegung Solidarnost des früheren Vizeregierungschefs Boris Nemzow und des Kreml-Kritikers Garri Kasparow im Kurznachrichtendienst Twitter.

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