Bei einer der schlimmsten Anschlagsserien in diesem Jahr sind in der irakischen Hauptstadt Bagdad mindestens 26 Menschen getötet worden. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt.
Dies berichtete die irakische Nachrichtenseite Al-Mada am Samstag unter Berufung auf Sicherheitskreise. Demnach explodierten an mindestens fünf verschiedenen Orten der irakischen Hauptstadt in kurzen Zeitabständen mehrere Autobomben.
Am schlimmsten getroffen wurde erneut der vor allem von Schiiten bewohnte Stadtteil Al-Kasimija im Norden Bagdads. Hier starben laut Al-Mada sieben Menschent, als sich ein Attentäter an einem Kontrollposten der Polizei in die Luft sprengte. Al-Kasimija ist immer wieder Ziel von Terrorattacken. Erst Ende Juni waren hier bei einem Selbstmordanschlag mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen.
Die anderen Bomben explodierten am Samstag in mehreren benachbarten Vierteln unweit des Flughafens im Westen Bagdads. Die Zahl der Terroranschläge in der Hauptstadt hat in den vergangenen Tagen stark zugenommen. Am Dienstag waren bei einem Doppelanschlag mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Für die Taten wird die sunnitische Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) verantwortlich gemacht. Im vergangenen Monat waren ihre Kämpfer bis auf 70 Kilometer auf Bagdad vorgerückt. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Beginn der Kämpfe zwischen den Extremisten und der Armee Anfang des Jahres fast 5600 Zivilisten im Irak ums Leben gekommen.
Talabani zurückgekehrt
Nach einer anderthalbjährigen Behandlung in Deutschland ist der irakische Präsident Dschalal Talabani in seine krisengeschüttelte Heimat zurückgekehrt. Er landete am Samstag an Bord eines Privatflugzeugs in der kurdischen Stadt Suleimanija, wie aus Kreisen seiner Partei Patriotische Union Kurdistans (PUK) verlautete.
Der 80-Jährige war im Dezember 2012 nach einem Schlaganfall nach Deutschland geflogen, um sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Der kurdische Politiker war seitdem nicht mehr öffentlich aufgetreten.
Talabani ist seit 2005 irakischer Präsident. Sein Einfluss auf die Politik ist seit Jahren aber begrenzt, da er sich wegen seiner angeschlagenen Gesundheit immer wieder in den USA und Europa behandeln lassen musste.