Die «schlimmste Korallenbleiche der Geschichte» bedroht das Great Barrier-Korallenriff in Australien. Diese alarmierende Einschätzung stammt von dem Meeresbiologen Terry Hughes, der das Korallenprogramm des staatlichen Forschungsrats leitet.
Er hat die Region vor der Nordostküste bis nach Papua-Neuguinea überflogen und 500 einzelne Riffe in Augenschein genommen. «Fast ohne Ausnahme zeigt jedes Riff, das wir überflogen haben, einen hohen Grad an Bleiche», berichtete Hughes am Dienstag. «Dies war der traurigste Forschungstrip meines Lebens.» Der Schaden sei deutlich grösser als bei den Korallenbleichen 2002 oder 1998.
Ursache dürfte das Wetterphänomen El Niño sein, bei dem alle paar Jahre die Wassertemperaturen im Pazifik steigt. Bei hohen Temperaturen stossen die Algen, die in Symbiose mit den Korallen leben, Gifte aus und werden abgestossen. Die Korallen verlieren erst ihre Farbe («Korallenbleiche») und sterben dann ab, wenn sich keine neuen Algen ansiedeln.