Der WM-Ticketskandal spitzt sich zu: Um der Festnahme zu entgegen, flüchtete Raymond Whelan, leitender Angestellter beim Fifa-Ticketing-Vertragspartner Match Services, im Hotel durch die Hintertür.
Der WM-Ticketskandal spitzt sich zu: Um der Festnahme zu entgegen, flüchtete Raymond Whelan, leitender Angestellter beim Fifa-Ticketing-Vertragspartner Match Services, im Hotel durch die Hintertür. Dies gab die Staatsanwaltschaft in Rio de Janeiro bekannt.
Kameras des internen Überwachungssystems hatten den Vorfall registriert. Whelan sollte wie zehn weitere Verdächtige im Skandal um illegal verkaufter WM-Tickets in Untersuchungshaft genommen werden. Das hatte eine Richterin angeordnet. Doch als die Beamten am Copacabana Palace eintrafen, war der Brite weg. «Er flüchtete durch die Hintertür», sagte Chefermittler Fabio Barucke dem Nachrichtenportal G1. Eine Fahndung sei gestartet worden.
Elf Personen am Schwarzmarkthändler-Ring beteiligt – bisher
Whelan war wie ein zweiter Verdächtiger nach einem ersten Verhör am Dienstag auf Kaution wieder freigelassen worden. Für die übrigen Verhafteten, darunter der mutmassliche Bandenkopf Lamine Fofana, wäre die Haftzeit am Donnerstag abgelaufen, wurde durch den Beschluss der Richterin aber verlängert. Lediglich Jose Massih, der bei den polizeilichen Ermittlungen als Kronzeuge wichtige Informationen beigetragen hatte, darf die weitere Untersuchung auf freiem Fuss verfolgen.
Die «Operation Jules Rimet» hatte am 1. Juli mit der Verhaftung von Fofana und zehn weiteren Personen den Schwarzmarkthändler-Ring auffliegen lassen. Die Gruppe soll Ticketpakete für besondere Gäste für überhöhte Preise verkauft und dabei Millionen umgesetzt haben. Die Eintrittskarten stammen angeblich von Whelan, der im Fifa-Hotel Copacabana Palace in Rio Zugriff auf die Kontingente hatte.
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Ein Hintergrund-Artikel der «Süddeutschen Zeitung» zum Thema: Mitten rein ins Herz der Fifa-Familie