Die Untersuchungskammer der FIFA-Ethikkommission hat ihren Schlussbericht zu Sepp Blatter und Michel Platini fertiggestellt. Der Report enthält «Anträge für Sanktionen».
Für den suspendierten FIFA-Präsidenten Sepp Blatter und für den UEFA-Chef Michel Platini wird es ernst. Die Untersuchungskammer der FIFA-Ethikkommission beantragte Sanktionen gegen die beiden Spitzenfunktionäre. Der Bericht wurde an die rechtsprechende Kammer unter Vorsitz des Deutschen Hans-Joachim Eckert überwiesen.
Hintergrund der Affäre ist eine Zahlung von zwei Millionen Franken, die Blatter 2011 an Platini geleistet hat. Beide behaupten, dass das Geld für Beratertätigkeiten gewesen sei, die Platini von 1999 bis 2002 für die FIFA geleistet haben soll. Die Ethikkommission der FIFA hatte daraufhin Blatter und Platini am 7. Oktober für 90 Tage von allen Fussball-Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene ausgeschlossen.
«Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes und im Sinne der Unschuldsvermutung» gebe die Untersuchungskammer keine Einzelheiten zu den Schlussberichten und den geforderten Sanktionen bekannt, hiess es am Samstagmorgen. Für Platini ist dies ein schwerer Rückschlag in seinen Bemühungen, die Nachfolge Blatters als FIFA-Präsident anzutreten. Der Franzose zählt zu den Kandidaten, wäre aber im Fall einer Sperre aus dem Rennen. Platini hatte erst am Freitag Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne gegen seine Suspendierung eingelegt.
«Die rechtsprechende Kammer wird den Bericht nun sorgfältig studieren und dann in angemessener Frist darüber entscheiden, ob ein formales rechtliches Verfahren gegen Joseph S. Blatter und Michel Platini eingeleitet wird», hiess es im Communiqué. Bereits im Dezember könnte es zu Anhörungen kommen.
Auf der vom Wahlkomitee am 12. November veröffentlichten Liste mit den vorerst zur Wahl zum FIFA-Präsidenten zugelassenen Anwärtern fehlt der Name des derzeit suspendierten ehemaligen französischen Internationalen Platini. Das Ad-hoc-Wahlkomitee liess bislang fünf Anwärter für die Präsidentenwahl vom 26. Februar zu: Den Walliser UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino, den Jordanier Prinz Ali bin al-Hussein, den Franzosen Jérôme Champagne, den asiatischen Verbandschef Scheich Salman bin Ibrahim al-Khalifa und den Südafrikaner Tokyo Sexwale.