Der FC Basel reist am 10. März mit der Vorgabe eines 1:1-Unentschiedens ins Achtelfinal-Rückspiel der Champions League nach Porto.
Dass der 19-fache Champions-League-Teilnehmer – zusammen mit ManU, Barcelona und Real ist Porto im Feld der europäischen Elite Rekordhalter – mit einem anderen Selbstverständnis als das Gros der bisherigen FCB-Konkurrenz auftreten würde, war zu befürchten gewesen. Ihre im Vorfeld platzierten Hinweise, die Rollen seien pari verteilt, entpuppte sich rasch einmal als taktisches Ablenkungsmanöver.
Porto degradierte den FCB im Hinspiel phasenweise zum Statisten. Aus der Optik Basels ist das 1:1-Remis mit Blick auf die Gesamtabrechnung ungünstig, aber gemessen am höchst einseitigen Verlauf als günstiges Ergebnis zu taxieren. Der Schweizer Titelhalter kam einigermassen glimpflich davon. Temporär drohte eine Lektion des portugiesischen Meisters
Bis zur 79. Minute stemmte sich Basel indes mit vereinter Kraft gegen den möglichen Umschwung, dann leistete sich mit Walter Samuel ausgerechnet der Spieler mit dem grössten europäischen Erfahrungsschatz einen weiteren Fehler. Einen Querpass Danilos stoppte der 36-jährige mit der Hand – derweil der junge Brasilianer den Penalty souverän verwertete, ärgerte sich der ehemalige Champions-League-Sieger über seinen entscheidenden Lapsus.
Es war das unschöne Ende einer Partie, die für den Aussenseiter wunderbar begonnen hatte – dank der perfekten Co-Produktion von Gonzalez und Fabian Frei, der den wunschgemässen Start mit einem magistralen Pass vorbereitet hatte.
Als der FCB Derlis Gonzalez aus dem Fundus von Benfica Lissabon engagierte, nahm die Öffentlichkeit von diesem Transfer nicht allzu gross Notiz. Inzwischen ist die zukunftsträchtige Investition längst ein Faktor in der Basler Gegenwart: In der 11. Minute steigerte das 20-jährige Talent aus Paraguay seinen Marktwert abermals kräftig. Im Stil des Klassespielers schüttelte er gleich zwei portugiesische Verteidiger ab.
Mit seinem energischen Vorstoss verschaffte der Südamerikaner dem FCB in der nahezu einzigen Offensivszene den maximalen Ertrag. Für seine brillante Aktion bezahlte Gonzalez indes einen hohen Preis. Beim der Kollision mit dem Keeper Fabiano erlitt er womöglich eine Gehirnerschütterung.
Paulo Sousa musste ab der 25. Minute ohne den dreifachen CL-Torschützen auskommen. Am Drehbuch der Partie änderte die frühe Umstellung hingegen wenig, weil sich die Gastgeber weiterhin vorwiegend mit den pausenlosen Druckwellen der Portugiesen zu beschäftigen hatten.
Basel – Porto 1:1 (1:0)
34’464 Zuschauer. – SR Clattenburg (Eng). – Tore: 11. Gonzalez (Frei) 1:0. 79. Danilo (Foulpenalty) 1:1.
Basel: Vaclik; Suchy, Samuel, Safari; Xhaka, Elneny, Frei, Zuffi; Gonzalez (25. Callà), Gashi (83. Hamoudi); Streller (63. Embolo).
Porto: Fabiano; Danilo, Maicon, Marcano, Alex Sandro; Herrera, Casemiro, Oliver Torres (68. Ruben Neves); Tello (81. Quintero), Martinez, Brahimi (61. Quaresma).
Bemerkungen: FCB ohne Schär (gesperrt), Ivanov (rekonvaleszent), Porto ohne Lopez (verletzt). Verwarnungen: 22. Frei, 29. Casemiro, 36. Elneny (alle Foul) und Oliver Torres (Unsportlichkeit), 46. Samuel, 51. Alex Sandro, 57. Gashi (alle Foul), 62. Suchy (Foul/gesperrt im Rückspiel), 87. Danilo (Foul). 49. Tor von Casemiro wegen Offside-Position annulliert.