Schmetterlinge im Wasserpumpenraum

Der Art Parcours findet dieses Jahr im (bzw. knapp vor dem) St. Johann statt. Und bietet nicht nur abwechslungsreiche Kunst, sondern auch tolle Orte. Dieter Roth hatte sein Atelier im Ackermannshof? Wusste bislang nicht jeder. Nun hat sein Sohn Björn dieses für den Art Parcours nachgebaut, für jedermann zu besuchen. Der Raum ist einer der […]

Die Künstlergruppe Los Carpinteros haben die Stühle der Predigerkirche mit Kleidern bezogen.

Der Art Parcours findet dieses Jahr im (bzw. knapp vor dem) St. Johann statt. Und bietet nicht nur abwechslungsreiche Kunst, sondern auch tolle Orte.

Dieter Roth hatte sein Atelier im Ackermannshof? Wusste bislang nicht jeder. Nun hat sein Sohn Björn dieses für den Art Parcours nachgebaut, für jedermann zu besuchen. Der Raum ist einer der Höhepunkte des diesjährigen Art Parcours. Wie in den letzten beiden Jahren trägt die Art damit Kunst in die Stadt, um diese den Bewohnern wie den Touristen gratis und franko näher zu bringen.

Man muss nicht einmal Kunstliebhaber sein, um dem Art Parcours etwas abgewinnen zu können. Es sind auch die Orte, an denen er stattfindet, die den Rundgang lohnen. Da ist zum Beispiel diese unscheinbare Metalltür neben der Treppe, die vom Donati weg zur Cargo Bar hinunter führt. Dahinter verbirgt sich ein Wasserpumpenraum. Henrik Håkansson hat dafür eine Videoinstallation geschaffen, die so ganz und gar nicht zum Ort passt und genau darum perfekt ist: Über die Leinwand flattern tausende von Schmetterlingen.

Während manche Kunst sich an Plätzen findet, an denen man sie vermuten könnte, etwa Rodney Grahams Bilder, die im Restaurant zur Mägd an den Wänden hängen, verbirgt sich andere Kunst an ungewöhnlichen Orten. Simon Dybbroe Møller beispielsweise hat seine Videoarbeit in den Kofferraum eines PKW gepackt und diesen halb in eine Garage am St. Johanns-Rheinweg geparkt. Es könnte auch sein, dass dort jemand gerade seine Einkäufe auslädt.

Ein weiteres Auto parkiert ganz lässig vor dem Ackermannshof. Wäre es nicht etwas zu schmal geraten, würde man dahinter gar keine Kunst vermuten. Aber Aleksandra Mir hat aus ihrem Fiat eine Hommage an Gabriel Orozco gezimmert: Weg mit dem Mittelpart, und die beiden Seitenteile wieder zusammengeschweisst. Wie andere Werke auch muss man dieses erste entdecken. Eine Schnitzeljagd, die Spass generiert.

PS: Als Tipp für den kleinen Hunger zwischendurch: Bei schönem Wetter ins extra eingerichtete Café links von der Mägd. Dort gibts leckeren Kuchen und einen traumhaften Garten zum Verweilen.

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