Der Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach ist weiterhin auf Kurs. Nach einem positiven zweiten Quartal erreicht der Konzerngewinn im ersten Halbjahr 35,2 Mio. Euro nach einem Verlust von 18,9 Mio. in der Vorjahresperiode.
Möglich machte das der mehr als halbierte Finanzaufwand. Dieser sank dank des Schuldenabbaus durch die im vierten Quartal 2013 zugeflossenen Mittel aus der Kapitalerhöhung und verbesserter Zinskonditionen auf noch 24,3 Mio. nach 45 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2013. Der Umsatz sank auf 1,73 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2013 1,74 Mrd.).
Dabei drückten die Preise, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Schmolz + Bickenbach setzte nämlich 1,14 Mio. Tonnen seines Spezialstahls ab nach 1,07 Mio. Tonnen in der Vorjahresperiode. Der um Restrukturierungskosten und Sondereffekte bereinigte Gewinn (Ebitda) stieg auf 139,4 Mio. Euro nach 96 Mio. im ersten Halbjahr 2013. Der Personalbestand sank bis Ende Juni leicht auf 10’018.
Die Stahlkocher gehen in ihrem Ausblick davon aus, dass sich die Weltwirtschaft weiter erholt, wenn auch verlangsamt. Der Weltstahlverband geht im laufenden Jahr von einem um 3,1 Prozent wachsenden Stahlverbrauch aus. Allerdings trübt den Angaben zufolge der zurückgegangene Auftragseingang in der deutschen Industrie und der Rückfall Italiens in die Rezession das Bild.
Schmolz + Bickenbach zeigt sich dennoch vorsichtig optimistisch. Der Auftragsbestand für 539’000 Tonnen Stahl sichere dem Unternehmen im dritten und zu Beginn des vierten Quartals eine gute Auslastung. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen eine um 2 bis 5 Prozent höhere Absatzmenge.
Gewinnprognose erhöht
Auch die Basispreise dürften einen Boden erreicht haben und einzelne Preiserhöhungen sollten möglich sein, schätzt Schmolz + Bickenbach. So sollte der Umsatz um 2 bis 5 Prozent ansteigen, wobei die Prognose allerdings mit grossen Unsicherheiten behaftet sei, schrieb das Unternehmen.
Der bereinigte Gewinn auf Stufe Ebitda dürfte auf 210 Mio. bis 230 Mio. Euro liegen. Zu Ende des ersten Quartals war Schmolz + Bickenbach noch von einer Ebitda-Untergrenze von 190 Mio. Euro ausgegangen. Die höhere Schätzung liess die Firma unangetastet.
Am im vergangenen Jahr eingeleiteten Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm hält die Firma fest. Daraus entstehen im laufenden Geschäftsjahr lediglich Einmalkosten im niedrigen bis mittleren Millionenbereich, wie Schmolz + Bickenbach schrieb.