Schmuckdiebstahl in Millionenhöhe vor Basler Strafgericht

Wegen Diamanten- und Schmuckdiebstahls an der Weltmesse Baselworld steht ein 42-jähriger Montenegriner in Basel vor dem Strafgericht. Der Beschuldigte macht geltend, er habe mit den Diebstählen in Millionenhöhe nichts zu tun. Die Taten wurden 2010 und 2011 begangen.

Blick aufs Basler Strafgericht (Archiv) (Bild: sda)

Wegen Diamanten- und Schmuckdiebstahls an der Weltmesse Baselworld steht ein 42-jähriger Montenegriner in Basel vor dem Strafgericht. Der Beschuldigte macht geltend, er habe mit den Diebstählen in Millionenhöhe nichts zu tun. Die Taten wurden 2010 und 2011 begangen.

Während der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld sind im März 2011 aus einer Ausstellervitrine vier Diamanten gestohlen worden. Zudem verschwanden bereits 2010 an der Messe wertvolle Schmuckstücke aus Ausstellervitrinen. Der Gesamtwert beträgt gemäss Anklageschrift mehr als acht Millionen Franken.

Der grösste Teil der Summe entfällt auf die vier Diamanten. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass in beiden Fällen eine professionelle Diebesbande am Werk war.

In seinem Plädoyer zeigte sich der Staatsanwalt davon überzeugt, dass der 42-jährige Beschuldigte ein Mitglied dieser Bande ist und an beiden Diebstählen beteiligt war. Im ersten Fall verwies er auf DNA-Spuren am Vitrinenschlüssel, im zweiten auf Bilder aus der Überwachungskamera.

Der Staatsanwalt fordert für den in Italien und Deutschland mehrfach einschlägig vorbestraften Mann eine achtjährige Freiheitsstrafe wegen gewerbs- und bandenmässigen Diebstahls.

Beschuldigter bestreitet Vorwürfe

Der Verteidiger plädierte auf einen kostenlosen Freispruch. Für die Beteiligung seines Mandanten gebe es keine Beweise. Auch eine geschlossene Indizienkette liege nicht vor. Zudem sei der Wert der im März 2011 gestohlenen Schmuckstücke nicht belegt. Überdies äusserte der Verteidiger Zweifel daran, ob aus Montenegro gelieferte Vergleichs-DNA wirklich vom Beschuldigten stammt.

Der Beschuldigte selber wies alle Vorwürfe der Anklage zurück. Er sei in Montenegro als Pächter einer Strandbar und Autohändler tätig und erziele dabei ein Jahreseinkommen von rund 75 000 Euro.

Der Beschuldigte bestätigte einen Aufenthalt in Hongkong während der dortigen Schmuckmesse. Er sei wegen Baumaterial dort gewesen. Reisen auf die Bahamas und nach Miami begründete er damit, sich über Strandbars orientiert zu haben.

Urteil am Dienstag

Der Mann wurde im Frühling 2013 in Ungarn festgenommen und sitzt seit Mitte Juni 2013 in Basel in Untersuchungshaft. Über den Verbleib der Beute ist nichts bekannt. Das Strafgericht wird das Urteil am Dienstagvormittag verkünden.

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